Den Zweiten Weltkrieg, der am 1. September 1939 mit dem Angriff
Deutschlands auf Polen begann, hat Göttingen - verglichen mit
benachbarten Städten wie Kassel oder Hildesheim - glimpflich
überstanden. Das Ende verlief unblutig: aufgrund glücklicher
Umstände und durch das Zusammenwirken besonnener Akteure konnte
die Stadt am 8. April 1945 kampflos von amerikanischen Truppen besetzt
werden.
Die alliierten Sieger hatten nach der bedingungslosen Kapitulation
Deutschland in vier Besetzungszonen aufgeteilt, wobei Göttingen
der britischen Zone zufiel. Zu Beginn des Jahres 1946 wurde dort und
damit auch in Göttingen eine neue, demokratische
Kommunalverfassung eingeführt, durch die die Führung der
Kommunen auf zwei Funktionen verteilt wurde: der ehrenamtliche
Oberbürgermeister übernahm als Vorsitzender des Stadtrates
die politische Repräsentation, der hauptamtliche Oberstadtdirektor
leitete die Verwaltung. Als Ergebnis der ersten Kommunalwahl vom 13.
Oktober 1946 übernahm der SPD-Politiker Heinrich Düker als
erster demokratisch gewählter Oberbürgermeister dieses Amt.
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