Juden werden in Göttingen erstmals im Jahr 1289 erwähnt.
Ihre Gemeinde hat während des Mittelalters nicht kontinuierlich
bestanden, denn auch in Göttingen mussten sie immer wieder
blutigen Pogromen und Vertreibungen erdulden, und für einhundert
Jahre, von 1460 bis 1559, lebten in Göttingen überhaupt keine
Juden. Über die Größe der Gemeinde lassen sich nur
ungefähre Angaben machen, viel mehr als 100 Personen wird sie aber
nie umfasst haben. Die heutige Jüdenstraße scheint nur in
den ersten Jahrzehnten der Stadtentwicklung das Zentrum des
jüdischen Wohngebietes gewesen zu sein, im Spätmittelalter
siedelten sie vor allem in der Speckstraße, wo sich auch ihre
Synagoge befand, und der "Kurzen Jüdenstraße",
dem zwischen Weender und Jüdenstraße gelegenen Abschnitt der
heutigen Theaterstraße. Nach der Wiederansiedlung von Juden um
die Mitte des 16. Jahrhunderts blieb die Gemeinde viele Jahrzehnte ohne
Gotteshaus. Erst zwischen 1710 und 1720 konnte in einem Hinterhaus an
der Prinzenstraße eine neue Synagoge errichtet werden.
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