Im Jahr 953 schenkte der deutsche Kaiser Otto I. in einer Urkunde dem
von ihm besonders geschätzten Moritzkloster in Magdeburg einige
Ländereien, worunter sich auch Güter befanden, die in einem
Dorf namens Gutingi lagen.
Mit dieser Schenkung taucht der Name unserer
Stadt erstmals aus dem Dunkel der Geschichte auf. Eine
Ersterwähnung darf allerdings nicht mit der Gründung eines
Ortes verwechselt werden. Sie besagt nicht mehr und nicht weniger, als
dass die genannte Siedlung zum Zeitpunkt ihrer Erwähnung bereits
bestand. Wann sie gegründet wurde und wie lange sie schon
existierte, bleibt unklar. Auch für das Dorf "Gutingi"
gibt es kein Gründungsdatum. Sicher ist aber aufgrund zahlreicher
archäologischer Grabungen, dass im Gebiet der heutigen Stadt
Göttingen schon weit in vorgeschichtlicher Zeit immer wieder
Menschen siedelten. Der Ortsname Gutingi ist wahrscheinlich zu deuten
als "Siedlung am Wasserlauf" (mit dem germanischen
"gote" hängt das heutige "Gosse" zusammen),
wobei mit dem Wasserlauf ein Vorläufer des heutigen Reinsgrabens
gemeint ist, einer jener zahlreichen Bachläufe, die vom Hainberg
in die Leine fließen. Die wahrscheinlich wenigen und bescheidenen
Hütten des Dorfes gruppierten sich um eine dem Hl. Albanus
geweihte Kirche, so dass die Albanikirche das älteste
Göttinger Gotteshaus ist. Der heutige Kirchenbau stammt
allerdings erst aus dem 14. und 15. Jahrhundert.
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