Abriss der Stadtgeschichte

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Die Herrschaft der Nationalsozialisten im sog. "Dritten Reich" gründete sich auf Terror und Unterdrückung. Politische Gegner wie Sozialdemokraten und Kommunisten, gläubige Christen aller Konfessionen und viele andere Gruppen, vor allem aber die sog. "rassisch Minderwertigen" wie Juden und Zigeuner, wurden drangsaliert, inhaftiert, vertrieben und ermordet. Dies alles geschah in der Regel nicht wild und ungezügelt, sondern in geordneter, ja ordentlicher Weise, verwaltungsmäßig und damit letztlich auch öffentlich. Menschen jüdischen Glaubens oder mit jüdischen Vorfahren wurden systematisch aus Verwaltung, Das Synagogenmahnmal wurde am 9. November 1973 eingeweiht Wirtschaft und Wissenschaft verdrängt, durch Boykottmaßnahmen materiell ruiniert, in Ghettos (sog. Judenhäusern) zusammengetrieben und schließlich ermordet. Die Synagoge an der Maschstraße ging 1938 in Flammen auf, die letzten etwa 140 Mitglieder der vor 1933 über 400 Personen zählenden jüdischen Gemeinde wurden 1942 in zwei Transporten aus den fünf Göttinger Judenhäusern in die Vernichtungslager deportiert. Die Unmenschlichkeit, die damals in Deutschland und Göttingen herrschte, machte auch nicht davor halt, selbst Kinder in den Tod zu schicken: der jüngste der Deportierten war der erst dreijährige Denni Junger. Nur wenige überlebten den Völkermord. Das eindrucksvolle, von Corrado Cagli gestaltete Mahnmal am Standort der ehemaligen Synagoge erinnert an diese Verbrechen.

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