Abriss der Stadtgeschichte

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Die größte Katastrophe für die Menschen des 17. Jahrhunderts war der Dreißigjährige Krieg zwischen 1618 und 1648. Nachdem die ersten Jahre für Göttingen noch vergleichsweise ruhig verlaufen waren, stiegen Belastungen und Bedrohungen seit 1625 drastisch an und erreichten in der Belagerung durch den kaiserlichen Feldherrn Johann Graf Tilly einen ersten Höhepunkt. Um den hartnäckigen Widerstand der städtischen Garnison zu brechen, ließ Tilly u. a. durch Harzer Bergleute die Leine umleiten und die Stadt über längere Zeit hin beschießen, bevor er am 2. August 1626 siegreich einmarschieren konnte. Belagerung Göttingens durch General Tilly im Jahr 1626 Eine zweite Belagerung, Erstürmung und Plünderung mit wohl noch härteren Folgen musste die Stadt im Februar 1632 durch den in schwedischen Diensten stehenden Herzog Wilhelm von Sachsen-Weimar erdulden. Diesmal kam es zu heftigen Straßenkämpfen, die kaiserlichen Truppen zogen sich unter energischem Widerstand in das Rathaus zurück und ergaben sich dort erst nach harten Gefechten, an die noch heute der Name der "Blutkammer", eines Raumes über der Rathauslaube, erinnert. Bei diesen Kämpfen wurde im übrigen auch das Stadtarchiv verwüstet, glücklicherweise jedoch ohne größere Verluste zu erleiden. Am Ende des Krieges waren zahlreiche Häuser in Göttingen schwer beschädigt oder gar völlig zerstört, die Einwohnerzahl war zwar nicht allzu sehr gesunken, dafür waren die Menschen aber vielfach gesellschaftlich entwurzelt, seelisch gezeichnet und wirtschaftlich in den Ruin getrieben.

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