Chronik für das Jahr 1995

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1. Mai 1995

Etwa 1.000 Menschen nehmen auf dem Marktplatz an einer Kundgebung teil, zu der Gewerkschaft und politische Gruppen unter dem Motto "Vollbeschäftigung, Verteilungsgerechtigkeit und Gleichberechtigung" aufgerufen hatten.

7. Mai 1995

ökumenischer Gottesdienst anläßlich der 50. Wiederkehr des Kriegsendes in der St. Johanniskirche. Die Predigt wird von Landessuperintendent Dr. Buß gehalten.

Das Deutsche Theater gedenkt seines verstorbenen Ehrenmitgliedes Eberhard Müller-Elmau (9.10.1905-13.4.1995) mit einer Matinee, in der DT-Chefdramaturg Norbert Baensch und Prof. Dr. Albrecht Schöne den verdienten Schauspieler und Oberspielleiter würdigen, der 1953 von Heinz Hilpert nach Göttingen geholt worden war.

8. Mai 1995

Mit zahlreichen Veranstaltungen gedenken schon seit Tagen, besonders aber am 8.5, Göttinger Bürgerinnen und Bürger, Kirchen, Vereine, und Schulen des Kriegsendes 1945. Von 18-18.15 Uhr läuten alle Glocken des Sprengels Göttingen. Die Broschüre "50 Jahre danach - Eine Stadt erinnert sich" gibt eine übersicht über alle Gedenk-Veranstaltungen für den Zeitraum Februar bis September.

11. Mai 1995

Gedenktafelenthüllung zu Ehren des Volkskundlers Will-Erich Peuckert am Hause Hainholzweg 64 durch Oberbürgermeister Dr. Rainer Kallmann. Die Laudatio hält Prof. Dr. Wilhelm Brednich.

12. Mai 1995

Auf dem jüdischen Friedhof an der Kasseler Landstraße sind - vermutlich von rechtsextremistischen Personen - 11 Grabsteine umgestoßen worden. Die Tat wurde wahrscheinlich schon am 8.5. ausgeführt, jedoch erst bei der Grabpflege am 12.5. festgestellt. Der materielle Schaden beläuft sich auf etwa 5.500 DM.

Die Jury der Expo-Gesellschaft hat das Otto-Hahn-Zentrum (ehemals Lokhalle) als dezentrales Projekt der Weltausstellung vorgeschlagen.

15. Mai 1995

Mit einer Eröffnungsfeier der neuen Produktionshalle stellt sich der soziale Betrieb "Juweel Recycling" in der Rechtsform einer stadteigenen GmbH vor. Behinderte und ehemals Langzeitarbeitslose recyceln zusammen mit 4 Betreuern in der Grätzelstraße Elektrogeräte.

21. Mai 1995

400 Menschen demonstrieren gegen Angriffe auf jüdische Bürgerinnen und Bürger. Am 8.5. hatten unbekannte Täter Grabsteine auf dem jüdischen Friedhof umgeworfen.

22. Mai 1995

In einen Soldaten-Wohnblock auf dem Gelände der ehemaligen Zietenkaserne, der von der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Göttingen (GWG) für 750.000 DM umgebaut wurde, zieht als erster Nutzer die ERAS GmbH ein. Mit Unterstützung von Stadt, Land und Deutscher Forschungsanstalt für Luft- und Raumfahrt (DLR) will ERAS aktiv reagierende Systeme für die industrielle Produktion entwickeln und vermarkten.

24. Mai 1995

Etwa 3.000 Menschen feiern auf dem Universitätsgelände die vom Studentenwerk veranstaltete große Sommersemester-Fete "Schampus auf dem Campus".

25. Mai 1995

Das Wohnheim Albrecht-Thaer-Weg (I) des Studentenwerks besteht seit 20 Jahren. 1975 war dieser Wohnkomplex mit rund 490 Plätzen bezugsfertig; 1982 und 1992 kamen weitere Neubauten hinzu. Heute stehen im Albrecht Thaer-Weg mehr als 800 Plätze für Studierende zur Verfügung. Zur Feier des Jubiläums wird von den Studierenden ein großes Sommerfest organisiert.

27./28. Mai 1995

Beim 14. Göttinger Spiele-Autoren-Treffen erproben 150 "Erfinder" und Fachkritiker Neuheiten für die Freizeit-Gesellschaft.

28. Mai 1995

Mit dem Fahrplanwechsel geht Südniedersachsen mit einheitlichen Fahrplänen aller im Landkreis verkehrenden Linien ein weiteres Stück auf dem Weg zu einem regionalen Verkehrsverbund voran. Mitgewirkt haben dabei die Landkreise Göttingen, Northeim, Osterode, Holzminden, die Vorbereitungsgesellschaft und südniedersächsische Verkehrsunternehmen.

28. Mai - 11. Juni 1995

Beim 10. Göttinger Kindertheaterfestival "Larifari" auf der Eiswiese unter dem Motto "Musik - Tanz - Theater" präsentieren sich 7 Theatergruppen und Kinderliedermacher. Trotz des extrem schlechten Wetters werden bei den 17 Vorstellungen über 3.200 Besucher gezählt.

28. Mai - 19. Juli 1995

Unter dem Titel "Bilderwelten - 100 Jahre Film und Kino in Göttingen" stellen das Institut für den Wissenschaftlichen Film (IWF), die Film- und Kinoinitiative Lumiere (FKI), die Abteilung Medienpädagogik des Fachbereiches Erziehungswissenschaften der Universität und das Kulturamt der Stadt zahlreiche Exponate im Alten Rathaus vor. Von der Laterna Magica bis zum gegenwärtigen Stand der Technik können Requisiten aller Filmepochen besichtigt werden.

31. Mai 1995

Forststudenten entdecken durch Zufall im Reinhäuser Wald bei Bremke in nur 40 cm Tiefe ein Metallobjekt der frühen Bronzezeit. Diese Klinge eines sog. Randleistenbeils mit angedeutetem Stegabsatz für die Schäftung wird von Kreisarchäologe Dr. Klaus Grote auf 1.700-1.600 v. Chr. geschätzt.

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