Chronik für das Jahr 1917

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1. Juli 1917

Die hiesigen Zeitungen erscheinen von heute ab nur einmal täglich, abends. Der Umfang ist fast auf die Hälfte der Vorkriegszeit eingeschränkt.

Im städtischen Verkaufsstande gelangt das erste Gemüse (Erbsen und Wurzeln) zum Verkauf. Etwa 90 Morgen auf den Maschwiesen und anderen Stellen sind von der Gartenbauverwaltung wiederum mit Gemüse bebaut.

3. Juli 1917

Über das hiesige Gefangenenlager schreibt ein Vlame in den Antwerpener "Het vlaamsche Nieuws": "Wir haben das Lager in Göttingen ein großes Dorf genannt, wir würden richtiger sagen: eine kleine Stadt. Hat man in einem Dorfe eine öffentliche Bücherei? Eine Musikschule? Ein Orchester, mehr als 60 Mann stark? Ein Werkstättenhaus? Wo Kunstgegenstände aus Holz und Metall verfertigt werden? Eine Ausstellung für schöne Künste? Eine Arbeitsstätte für Kunstmaler? Unterricht durch Universitätslehrer? Und endlich ein schönes Theater, nicht von Liebhabern sondern von Berufskünstlern besetzt? ..... Herrliches Göttingen! Perle der Gefangenenlager, wie wird ganz Flandern Dir ein warmes Gedenken bewahren!".

9. Juli 1917

Für die Woche vom 9. bis 15. Juli werden statt Kartoffeln je 250 gr getrocknete Steckrüben und Erbsen und 100 gr Graupen ausgegeben.

13. Juli 1917

Ein dritter städtischer Speisewagen wird eingestellt.

26. Juli 1917

Einführung der Kohlenkarten.

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