Chronik für das Jahr 2001

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Juni 2001

Erstmals wird in Göttingen ein kirchliches Gebäude für Werbezwecke genutzt. Die Johannisgemeinde versucht durch Plakate, die an den Baugerüsten angebracht werden, einen Teil der auf rund 7,5 Millionen DM geschätzten Kosten für die Restaurierung der Türme der St. Johanniskirche zu finanzieren.

1. Juni 2001

Ein Langholz-Transporter verliert auf der Bahnhofsallee-Überführung fünfzehn bis zu zwölf Meter lange Buchenstämme, die auf die Allee, die darunter befindliche Godehardstraße und ein angrenzendes ICE-Bahngleis fallen. Durch ein Zusammentreffen glücklicher Umstände entsteht ausschließlich Sachschaden, der Zugverkehr kann rechtzeitig gestoppt und umgeleitet werden.

Stadtbaurätin Simone Raskob wird nach sechsjähriger Amtszeit im Rat von Oberbürgermeister Jürgen Danielowski verabschiedet. Frau Raskob verlässt mit Ablauf des Monats Juli die Stadtverwaltung vorzeitig und auf eigenen Wunsch um nach Berlin zu wechseln. Die Leitung des Baudezernates übernimmt vorübergehend Oberbürgermeister Danielowski.

6. - 9. Juni 2001

Die Deutsche Gesellschaft für angewandte Optik (DGaO) hält ihre Jahrestagung in Göttingen ab. Mehr als 90 Referenten sprechen in der Lokhalle vor ca. 350 Teilnehmern.

7. - 8. Juni 2001

Mit zweitägigen Feierlichkeiten wird der 100. Geburtstag des "Gänseliesels", des weltweit bekannten Göttinger Wahrzeichens, begangen. Am Donnerstag findet ein Fest auf dem Marktplatz statt, in dessen Rahmen auf einer nicht ganz ernst gemeinten Sitzung des Rates der Stadt das formal noch immer geltende "Kussverbot" aufgehoben wird. Am Freitag wird in Anwesenheit von Cornelia Nisse, der Enkelin des Schöpfers des Gänseliesels, im Städtischen Museum eine Ausstellung eröffnet, in deren Mittelpunkt das Original der bronzenen Brunnenfigur steht.

9. Juni 2001

Auf einer Versammlung in Gieboldehausen werden die bisherigen DGB-Kreise Göttingen-Northeim und Harz zur DGB-Region Südniedersachsen-Harz vereinigt. Den Vorsitz der neu geschaffenen Organisation hat Sebastian Wertmüller, bisher Leiter des Kreises Göttingen-Northeim, inne.

Der 1. SC Göttingen 05 schlägt im Relegationsspiel um den Aufstieg in die Regionalliga Nord Holstein Kiel mit 3:0 Toren. Der Göttinger Traditionsverein sichert sich damit die sportliche Qualifikation für die 3. Fußballliga.

13. Juni 2001

Rund einhundert Bauarbeiter legen die Arbeit nieder, stürmen das Neue Rathaus und besetzen für kurze Zeit das Baudezernat. Vor dem Hintergrund der schlechten Lage der Bauwirtschaft und des drohenden Verlustes von Arbeitsplätzen fordern sie Chancengleichheit für alle Betriebe, Tariftreue, strenge Kontrollen durch die zuständigen Behörden, Prüfung der Schwarzlisten und ein Vergabegesetz für Niedersachsen.

13. - 17. Juni 2001

Eine Delegation des Landkreises Göttingen reist in den englischen Partnerdistrikt Stroud, wo mit einem Festakt das 50jährige Partnerschaftsjubiläum gefeiert wird.

16. Juni 2001

Nach mehreren vergeblichen Versuchen findet in Göttingen eine vom Bundesvorstand der NPD beantragte rechtsextreme Demonstration statt. Da Polizei und Bundesgrenzschutz mit großem Personalaufwand ein Zusammentreffen mit linksgerichteten Gegendemonstranten verhindern, kommt es nicht zu den befürchteten Straßenschlachten. Bei kleineren Auseinandersetzungen zwischen Ordnungskräften und Demonstrationsteilnehmern werden aber etwa 125 Personen verletzt.

Rund 120 Delegierte aus den Landkreisen Göttingen, Northeim und Osterode versammeln sich in Göttingen zur Gründung der Regionalgruppe der neuen Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di. Sie vertreten ca. 21.000 Arbeitnehmer, die in den bisherigen Gewerkschaften ÖTV, DAG, DPG, HBV und IG Medien organisiert waren.

18. Juni 2001

Der für die wissenschaftliche Forschung zuständige Kommissar der Europäischen Union Philippe Busquin besucht die Göttinger Firmen Develogen und Lambda Physik. Der Besucher aus Brüssel zeigt sich beeindruckt von der in Göttingen praktizierten engen Verbindung von Forschung und Industrie.

19. Juni 2001

Das bundesweit erste naturwissenschaftliche Experimentallabor für Schüler und Lehrer "XLAB" wird eröffnet. Die neue Einrichtung kam vor allem auf Initiative von Dr. Eva-Maria Neher zustande.

21. Juni 2001

Die Sparkasse Göttingen nimmt ihre Gründung vor 200 Jahren, am 22. Juni 1801, zum Anlass, das Jubiläum mit rund 750 Gästen in der Stadthalle zu feiern. Sie gilt als die älteste kommunale Sparkasse Deutschlands, wahrscheinlich sogar der Welt.

23. Juni 2001

Mit über 300 Akteuren auf zwei Bühnen und weiteren Schauplätzen in der Fußgängerzone verwandelt die Aktion "KUNST" die Innenstadt in eine Kulturmeile.

Mit einem Gottesdienst und einem Empfang wird der bisherige Superintendent des Kirchenkreises Göttingen und Pastor an St. Johannis Klaus Steinmetz offiziell aus seinem Amt verabschiedet. Zum 1. August wird Pastor Steinmetz in den Ruhestand treten.

25. Juni 2001

Wegen einer anonymen Bombendrohung müssen mehr als 1000 Mitarbeiter der Stadtverwaltung ihren Arbeitsplatz im Neuen Rathaus verlassen. Bereits einen Tag zuvor hatte ein Anrufer eine Detonation angekündigt und diese Drohung heute wiederholt. Eine zweimalige Durchsuchung des Rathauses durch Polizei und Feuerwehr mit Hilfe von Spürhunden bringt jedoch kein Ergebnis. Gut einen Monat später meldet die Polizei einen Fahndungserfolg: Am 30. Juli wird eine Frau mittleren Alters verhaftet und gesteht die Tat.

27. Juni 2001

Zum Jubiläum der Sparkasse Göttingen wird die von mehreren Autoren verfasste wissenschaftliche Festschrift "1801 bis 2001 - 200 Jahre Sparkasse Göttingen - Älteste deutsche kommunale Sparkasse" im Alten Rathaus der Öffentlichkeit vorgestellt.

29. Juni 2001

Ihren 100. Geburtstag feiert Kara Lenz. Ihr soziales Engagement in der Nachkriegszeit führte zur Gründung des "Arbeitskreises für Familien- und Eheberatung" (1950) und der "Mütterschule Göttingen" (1956), aus der die Evangelische Familienbildungsstätte hervorging.

30. Juni 2001

Nach 25jähriger Tätigkeit als Geschäftsführer der Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (HBV) in Göttingen wechselt der 51jährige Peter Malcherek nach Gründung der Gewerkschaft Ver.di in die Landeszentrale dieser neuen Organisation nach Hannover.


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