Chronik für das Jahr 1952

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1. November 1952

Mit dem heutigen Tag mußte die am 16. Oktober versuchsweise eingeführte Linie 7 der städtischen Autobusse (Bahnhof - Markt - Bahnhof) wegen Unrentabilität wieder eingestellt werden.

Dem Vorstandsmitglied der Gothaer Allgemeinen Versicherung auf Gegenseitigkeit in Göttingen, Kurt Jannott, verlieh die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät der Georgia Augusta die Würde eines Dr. jur. honoris causa.

9. November 1952

Nach lebhaftem, doch ohne Zwischenfälle geführten Wahlkampf wählte Göttingen heute für die nächsten vier Jahre die Ratsvertretung. Mit 14 Sitze blieb die Freie Demokratische Partei Siegerin, zweitstärkste wurde die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (11 Sitze), Deutsche Reichs-Partei, Christlich-Demokratische Union und Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten errangen je vier Plätze. Erstmalig zieht der Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten in das Göttinger Stadtparlament ein.

12. November 1952

Mit Einweihung der zweiten Fahrbahn auf der Brücke über die Werra bei Laubach ist die Autobahn Göttingen-Kassel in ihrem ganzen Verlauf wiederhergestellt. Die Brücke war im Krieg von deutscher Seite gesprengt worden.

15. November 1952

Laut eine Entscheidung des Bundeskanzleramtes wird das Gebiet des ehemaligen Göttinger Fliegerhorstes als Militärflugplatz nicht mehr verwendet werden. Daher fallen die bisher dort geltenden Baubeschränkungen fort. Die Stadt Göttingen will auf dem einstigen Flugplatz-Gelände Industrie ansiedeln.

Am Kreuzbergring weihte das Colloquium Historicum sein als Wohnheim für 30 Studierende bestimmtes Gebäude ein.

17. November 1952

In der Hagenberg-Siedlung wurde im Haus Kesperhof 2 das dritte Göttinger Postamt eröffnet.

Eine Kundgebung in der Aula der Felix-Klein-Oberschule leitete die diesjährige "Woche des Berufs" ein, die der beruflichen und sozialen Förderung der Jugend dienen sollen.

Beginn der Aufforstung des im Norden Göttingens, hart an der Stadtgrenze auf Weender Flur gelegenen Moosberges. Sie ist ein Teil des Landschaftspflege-Planes, der von dem Zweckverband Stadt- und Landkreis Göttingen gemeinsam mit dem Stadtbauamt ausgearbeitet wurde.

21. November 1952

Die Nord-Schule in der Robert-Koch-Straße beging heute das Richtefest des Mitteltraktes. In Anbetracht der hohen Baukosten (für den Südflügel betrugen sie mit Einrichtung allein 340.000 Deutsche Mark) wird der Schulbau nach und nach errichtet.

22. November 1952

An der Universität fand die feierliche Immatrikulation von 775 neuen Studenten statt. Darunter sind 225 Anfänger. In diesem Semester studieren 163 Ausländer aus 30 europäischen und außereuropäischen Ländern an der Georgia Augusta. Der Iran hält mit 58 Vertretern immer noch die Spitze.

30. November 1952

In der Rathaushalle wurde eine von allen Parteien unterstützte Kundgebung abgehalten gegen die Versuche, das Saargebiet völlig an Frankreich anzugliedern. Die Versammlung sollte auf dem Marktplatz stattfinden, mußte des schlechten Wetters halber aber in die Halle verlegt werden.


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