Chronik für das Jahr 1953

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1. Juli 1953

Ihre nun seit 219 Jahren bestehende Verbundenheit mit der Stadt bekundete die Georg August-Universität durch den "Tag der Universität". Beim akademischen Akt in der Aula hielt Prof. Dr. D. Smend die Festrede über das Thema: "Die Göttinger Universität und ihre Umwelt." Die Universitäts-Institute waren heute zur allgemeinen Besichtigung geöffnet.

2. Juli 1953

"Tag der Jugend": In den Schulen Ausstellungen von Schülerarbeiten, in der Felix Klein-Oberschule für sämtliche Anstalten ein Lichtbildervortrag von Stadtarchivdirektor Dr. van Kempen "1000 Jahre Göttingen", auf verschiedenen Plätzen der Stadt Belustigungen für Kinder. Abends musizierten auf der Rathaus-Terrasse Schüler der Voigt-Schule.

Die 50 ältesten Einwohner der Stadt wurden vom Rat durch ein Schreiben und ein Lebensmittel Paket geehrt.

3. Juli 1953

Großes Reit- und Fahr-Turnier am Kiessee.

4. Juli 1953

Mit einer nächtlichen Kanufahrt von 30 mit Wimpeln und Lampions geschmückten Booten begrüßten auf dem Kiessee die beiden hiesigen Kanu-Klubs das tausendjährige Göttingen.

Ein Zeichen volkstümlich-fröhlicher Anteilnahme an der Jubelfeier der Stadt war das Nachbarschaftsfest der Anwohner der Johannis-Straße. Mit dieser Veranstaltung hat ein in anderen Städten, z. B. Einbeck, alteingeführter Brauch auch in Göttingen Eingang gefunden.

5. Juli 1953

Am Tag der Heimat kam die Verbundenheit der vielen Tausende durch den letzten Krieg Vertriebenen mit der neuen Heimat zum Ausdruck und wurde darüber hinaus zum Bekenntnis der deutschen Heimat in Ost und West. Im Maschpark-Stadion fand eine große Kundgebung der Vertriebenen statt.

9. Juli 1953

Der Neubau des Institutes für Zuckerrüben-Forschung an der Holtenser Landstraße wurde seiner Bestimmung übergeben.

10. Juli 1953

In vertraulicher Sitzung wählte der Rat den bisherigen Stadtdirektor Helmut Kuß zum Oberstadtdirektor.

11. Juli 1953

Austrag der niedersächsischen Schwimm-Landesmeisterschaften im Städtischen Freibad.

Nach dem Vorbild der Johannis-Straße hat auch die Siedlung Ebertal ein eigenes "Gemeinde-Fest" begangen.

12. Juli 1953

Letzter Tag der Tausendjahrfeier, vornehmlich sportlichen Veranstaltungen gewidmet. In der Rathaushalle Ehrung besonders verdienter Sportlerinnen und Sportler durch Rat und Stadtverwaltung.

Das Deutsche Theater beendete mit der dritten Aufführung "Der Widerspenstigen Zähmung" seinen zur Jubelfeier der Stadt gebrachten Shakespeare-Zyklus.

16. Juli 1953

Aus Anlaß eines am 8. Juli von den farbentragenden Korporationen veranstalteten Fackelzuges war es zu Meinungsverschiedenheiten zwischen diesen und der übrigen Studentenschaft gekommen, Rektor und Senat hatten den Fackelzug mißbilligt. Mehr als tausend freie Studenten brachten vor der Aula Rektor und Senat eine Treuekundgebung dar.

17. Juli 1953

Einstimmig wählte der Rat den bisherigen Dezernenten des Sozial-, Flüchtlings- und Ausgleichamtes, Dr. Franz Claaßen, zum Stadtdirektor und Stadtkämmerer.

Oberstadtdirektor Kuß übergab den Schützenvereinen den Schlüssel der neuen Schießstände auf dem Schützenplatz.

19. Juli 1953

Superintendent Friedemann Hittmeyer, Superintendent des Kichenkreises Göttingen-Nord und seit 1935 Erster Pfarrer an St. Jakobi, hielt seine Abschiedspredigt. Er tritt am 1. August in den Ruhestand.


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