Chronik für das Jahr 1953

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5. Juni 1953

Der Rat beschloß, die im Zuge der Groner Landstraße gelegene Leine-Brücke zur Erinnerung an den verstorbenen Stadtbaudirektor Otto Frey nach diesem zu benennen.

8. Juni 1953

Im III. Physikalischen Institut der Universität Einweihung des reflexionsfreien Raumes, des größten schalltoten Raumes der Welt.

16. Juni 1953

Nachdem der Bronzeadler auf dem Krieger-Denkmal für 1870/71 an der Kreuzung Goethe-Allee-Bahnhofstraße schon während des letzten Krieges der Metallsammlung zum Opfer gefallen war, ist heute auch der Sockel des Denkmals aus Verkehrsrücksichten beseitigt worden.

23. Juni 1953

Die Göttinger Polizei erhielt ihre ersten Streifenwagen, die mit Ultra-Kurzwellengeräten ausgerüstet und mit der Zentrale im Stadthause dauernd in Verbindung ständig umherfahren sollen.

25. Juni 1953

Beginn der Festwochen aus Anlaß, der tausendjährigen Wiederkehr der ersten Nennung des Namens Göttingen ("Gutingi") in eine Urkunde Ottos I. vom Jahre 953. Mit der Eröffnung einer großen Wirtschafts-Ausstellung "1000 Jahre Göttingen" auf dem Schützenplatz setzten die offiziellen Veranstaltungen ein. Künstlerische Darbietungen aller Art wechselten im Laufe der Wochen mit sportlichen Ereignissen. Tagungen und Kundgebungen der Jugend-Verbände, jeder Tag stand unter einem bestimmten Motto. Nach langer Pause fanden auch wieder Göttinger Händel-Festspiele statt.

27. Juni 1953

"Tag der Feuerwehr" mit großen Vorführungen der Berufs- und der Freiwilligen-Wehr. - Auf dem ehemaligen Flugplatz Eröffnung der Flugtage, in deren Rahmen bis zum 9. Juli tägliche Passagier-Flüge über der Stadt ausgeführt wurden.

28. Juni 1953

Den Hauptfesttag läuteten morgens die Glocken aller Kirchen ein. Festgottesdienste in St. Johannis und St. Paulus schlossen sich an. Mittags fand in der Rathaushalle der offizielle Festakt statt, bei dem die Bundesregierung durch BundesInnenminister Dr. Dr. h. c. Lehr, die niedersächische Landesregierung in Verhinderung des erkrankten Ministerpräsidenten durch den Finanzminister Kubel vertreten war. Außerdem nahm eine große Anzahl prominenter Ehrengäste an der Feier teil. Den Festvortrag hielt Prof. Dr. Schramm über das Thema: "Bürgertum: Geschichte und Aufgabe.

An vier bedeutende Wissenschaftler verlieh der Rat das Ehrenbürgerrecht: die Professoren Max Born-Edinburgh (von1909 bis 1915 Privatdozent, von 1920 bis 1935 ordentlidier Professor für mathematische Physik an der Universität Göttingen), ferner Richard Courant-New York (hier von 1912 bis 1919 Privatdozent, 1920 außerordentlicher, 1920 bis 1934 ordenlicher Professor für reine Mathematik), weiter James Franck Chicago (von 1920 bis 1934 ordentlicher Professor für Physik an der Georgia Augusta) und Hermann Nohl-Göttingen (1920 außerordentlicher, 1920 bis 37 und 1945 bis 47 ordentlicher Professor für Philosophie und Pädagogik hier).

Außerdem erhielten noch zwei als ehemalige Bürgervorsteher und Senatoren um die Stadt verdiente Göttinger Persönlichkeiten die gleiche Ehrung: Tischlermeister Harry Lambach (ehrenamtlicher Senator von 1919 bis 1923) und Telegraphen-Inspektor a. D. August Reuper (von 1919 bis 1929 ebenfalls ehrenamtlicher Senator). Den Höhepunkt des Tages bildete der große, kilometerlange, von Prof. Dr. Niedecken-Gebhard entworfene und geleitete Festzug, der sich von 14.30 bis 17.30 Uhr durch die Stadt bewegte. Abends im Theater als Festvorstellung der Göttinger Händel-Festspiele die Oper "Rodelinde".

29. Juni 1953

Am heutigen "Tag der Wirtschaft" sprach auf einer Kundgebung der Industrie- und Handelskammer für Südhannover Vizekanzler Blücher in der Aula der Universität.

Der Rat ehrte in einem Festakte in der Rathaushalle die 46 ältesten Göttinger Geschlechter, die mindestens 200 Jahre ununterbrochen hier ansässig sind.

30. Juni 1953

Beginn der in den Rahmen der Tausendjahrfeier eingegliederten und bis zum 9. Juli dauernden "Deutschen Filmtage 1953".


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