Heinrich Düker (Deckname Holzbein)

wurde am 24.11.1898 in Dassel als zweites Kind der Familie geboren; er hatte noch einen drei Jahren älteren Bruder. Sein Vater war Landwirt, auch seine Mutter stammte von einem Bauernhof. Sein Vater rauchte und trank nicht, wie Düker in seinem Lebenslauf betonte, starb aber bereits 1915 an Krebs.
Düker besuchte die Volksschule in Dassel bis 1913 und wechselte dann zur Präparandenanstalt in Einbeck. Nach dreijähriger Ausbildung trat er in das Lehrerseminar ein, ebenfalls in Einbeck. Zu dieser Zeit war er Führer des Jungdeutschen Bundes in der Stadt. Politisch war er preußenfeindlich eingestellt, fühlte eher „welfisch“,
denn ich war ein geborener Niedersachse, wie er weiter schreibt.

Mit 18 Jahren wurde Düker Soldat, er diente ab dem 15.6.1917 in Berlin.1 Von dort wurde er zum 1. Garde-Feldartillerie-Regiment nach Frankreich versetzt. Er wurde als Beobachter in vorderster Linie eingesetzt. Wegen seiner Unerschrockenheit erwarb er sich einen gewissen Ruf, später aber führte er diese Tugend eher auf Dummheit zurück. Am 4.4.1918 wurde Düker auf Patrouille so schwer verwundet, dass sein Bein amputiert werden musste. Nach einem Vierteljahr Transportunfähigkeit wurde Düker dann in ein Lazarett nach Hannover überführt. Dort erlebte er Kriegsende und Revolution, die ihn sehr mitnahmen (Ich habe geweint wie ein Kind und schwor den Revolutionären Rache). Düker kehrte nach Einbeck zurück, um seine Lehrerausbildung fortzusetzen; am 2.10.1919 bestand er seine Abgangsprüfung (in Gardeuniform). Parallel engagierte sich Düker – zur Rettung des Vaterlandes, wie er in seinem Lebenslauf schrieb – in einem der zahlreichen reaktionären Geheimbünde, die nach Kriegsende Vergangenes wiederherstellen wollten.

Ab dem 1.11.1919 sollte Düker in Göttingen eine Mädchenklasse übernehmen, was er mit der Begründung ablehnte, sein Ziel sei die nationale Erziehung und die könne man an Knaben besser durchführen.2 Mit der ihm übertragenen Knabenklasse feierte er z.B. den vertrauten Kaisergeburtstag weiter. Zum 1.2.1920 ging seine Lehrerstelle an einen älteren Anwärter über und Düker begann in Göttingen zu studieren. Nach einigen Orientierungsschwierigkeiten konzentrierte er sich auf Psychologie und Botanik. 1924 arbeitete er bereits an seiner Dissertation.

In seiner Studienzeit bekam Düker Kontakt mit den Ideen von Leonard Nelson. In seinem Lebenslauf schrieb er: Ich war dagegen und sträubte mich (…) denn ich wollte kein Jugendbündler werden. (…) Die letzten Jahre waren die furchtbarsten und schwierigsten meines Lebens. Schließlich akzeptierte Düker das neue „Weltbild“ und zog im November 1924 ein Zwischenfazit: (…) Und das Schönste ist, man kann wieder kämpfen. Deshalb mache ich meinen Doktor, um dann den Kampf um das Recht meine Hauptarbeit sein zu lassen.3

1921 trat er in die SPD ein und wurde Mitglied im IJB. Ab Anfang 1926 gehörte Düker nach dem Unvereinbarkeitsbeschluss der SPD dem ISK an. Daneben engagierte er sich in der Ortsgruppe des Freidenkerverbandes, wo er sich durch Vorträge und Reden (z.B. bei Beerdigungen) eifrig betätigte, wie es in der Anklageschrift 1936 hieß.4

Heinrich Düker wurde Mitglied im Lehrerkampfbund und wohnte seit 1925 in der Paulinerstraße. Für den ISK nahm er regelmäßig einmal im Monat am Schulpolitischen Ausschuss in Hannover teil.5 Düker promovierte 1925 in Göttingen (Dissertation: Über das Gesetz der speziellen Determination). Ab dem 1.10.1927 arbeitete er kurzzeitig an der evangelischen Volksschule des Schulverbandes Göttingen als Hilfslehrer.6 Danach trat er die Stelle eines wissenschaftlichen Mitarbeiters im Psychologischen Institut an und habilitierte sich, ebenfalls bei Ach in Göttingen, 1929 mit der Abhandlung Psychologische Untersuchungen über freie und zwangsläufige Arbeit.7

Ende August 1929 ging Düker für mehrere Monate nach Berlin, um dort im Auftrag des Reichsverkehrsministeriums am Polizei-Institut für Technik und Verkehr eine psychologische Forschungsstelle einzurichten und die Untersuchung aktueller verkehrspsychologischer Probleme einzuleiten.8 Deswegen wurde er ab Oktober 1929 dem OV Berlin zugeteilt. Er kehrte Ende April 1930 zurück und wohnte wiederum im Psychologischen Institut.9

Nach der Machtübertragung traf Heinrich Düker ein Dienststrafverfahren an der Universität, das aber folgenlos blieb. (Dienststrafverfahren)

An die Gleichschaltung an der Uni erinnerte sich Düker: Wir waren ungeheuer ärgerlich, als der Nationalsozialismus weiter um sich griff. Wir sahen auch die vielen Professoren, von denen man nicht erwartet hatte, daß sie jetzt zu denen übertreten würden; sie erschienen in SA-Uniform. Das war ein bitteres Erlebnis. Vor allem auch, daß der größte Teil der Studenten jetzt zu den Nationalsozialisten überging; sicherlich sehr oft nicht aus Nationalsozialismus, sondern aus Egoismus. 10

Nach seinem Dienststrafverfahren verbrachte Düker den Sommer bei seinem Bruder in Dassel und kehrte im Oktober 1933 nach Göttingen zurück.11 Er zog wiederum in der Paulinerstraße 21, im Hinterhaus des Psychologischen Instituts ein. Er arbeitete weiter am Psychologischen Institut, das im Mai 1935 beantragte, Düker zum außerordentlichen Professor zu ernennen.

Ab 1934 wurden in Göttingen in geschickt abgesicherter Zusammenarbeit zwischen Fritz Körber und Heinrich Düker zwei ISK-Fünfer-Gruppen für die illegale Arbeit geschult.12 In seinem Arbeitsraum im Institut wurden Flugblätter für die Aktion zur Maifeier 1934 hergestellt.13 (ISK Widerstand Göttingen)

Nach längeren Ermittlungen kam es am 17.1.1936 zur Verhaftung.14 Düker erinnerte sich: Ich war außerordentlich vorsichtig, so daß ich (die illegale Arbeit) bis 1936 durchhielt. Dann wurde ich eines Nachts in meinem Arbeitszimmer verhaftet. Und zwar wegen Zeitungen. Sie wurden von Leuten unserer Organisation gedruckt, die ins’ Ausland emigriert waren, und heimlich nach Deutschland geschmuggelt. Wir haben sie dann in Briefkästen verteilt und Leuten zugesteckt, so daß sie Nachrichten lesen konnten ‚ wie es in Deutschland wirklich war.15

Die Ergebnisse der Ermittlungen, die der Verhaftung der ISK'ler in Göttingen vorausgingen, waren für die Person Dükers eher mager. Im Lagebericht der Stapo-Stelle Hildesheim für Januar 1936 hier es nur: Das geistige Oberhaupt der gesamten illegalen Organisation war der Privatdozent Dr. Düker, Göttingen, bei dem sich Körber über Organisationsfragen Rat und Auskunft holte.16 Auch im Urteil vom 29.4.1936 (Urteil PDF) kam nur wenig von den illegalen Aktivitäten Dükers zur Sprache: Er beteiligte sich an Zusammenkünften des ISK in der Wohnung von Heinrich Westernhagen und Erna Siem und war Empfänger von illegalen Druckschriften. Seine Ausbildung als Universitätsdozent ließ keinen Zweifel über Dükers Einschätzung der staatsfeindlichen Ziele des ISK zu. Mangels konkreterer Beweise hieß es:

Mag die Beweisaufnahme auch schliesslich nicht genügend Anhaltspunkte dafür ergeben haben, dass der Angeklagte Düker der geistige Berater in strengem Sinne des Wortes des Göttinger Bezirkes des ISK gewesen ist: jedenfalls aber hat er zur Förderung der bereits mehrfach gekennzeichneten Ziele der neu aufgebauten Organisation dadurch in erheblichem Maße beigetragen, dass er, geistig den meisten Beteiligten weit überlegen, diesen einen moralischen Rückhalt gewährte und sie dadurch in dem Bestreben um die Durchsetzung ihrer hochverräterischen Pläne wissentlich und wollentlich stärkte, somit diese selbst, und zwar als Mittäter förderte. Auch der Angeklagte Düker war daher nach §§ 83 Abs. II und III Ziff. 1 und 3, 47 StGB. als Täter zu bestrafen.17

In der Begründung der Strafzumessung für Düker ist zu lesen:

Bei dem Angeklagten Düker hat der Senat nur deshalb einen minder schweren Fall nach § 84 StGB. angenommen und von einer Zuchthausstrafe abgesehen, weil er im Weltkriege grosse Opfer für sein Volk gebracht hat und schwer verwundet worden ist. Auch die persönlichen Umstände können nach § 84 StGB. zu einer milderen Beurteilung führen. Allerdings konnte nur eine Gefängnisstrafe von längerer Dauer ausreichende Sühne für die Tat des Angeklagten bilden, da in ihm als geistig und gesellschaftlich hochstehendem Manne die übrigen Anhänger des ISK einen Rückhalt suchten und fanden. Auch eine verhältnismässig geringe Betätigung nach außen musste daher bei dieser Stellung des Angeklagten eine verstärkte und darum besonders gefährliche Wirkung haben. Es fiel hier auch ins Gewicht, dass der Angeklagte, wie die Unterhaltung bei Fräulein Siem zeigt, staatsfeindliche und zersetzende Gedankengänge und entstellte Berichte weiteren Kreisen zugänglich gemacht und verbreitet hat. Andererseits musste strafmildernd berücksichtigt werden, dass durch die Bestrafung die berufliche Arbeit des Angeklagten unterbrochen und seine Weiterarbeit in der erreichten Stellung ausgeschlossen, ihn auch bei seiner körperlichen Behinderung eine Freiheitsstrafe umso härter trifft. Nach allem war eine Gefängnisstrafe von drei Jahren angemessen.18

An seine erste Haft erinnerte er sich: Deprimiert war ich eigentlich nur die ersten paar Wochen im Gefängnis; weil ich mir erhoffte, noch rauszukommen ‚ denn ich hatte ja nichts zugegeben. Aber als ich mich dann damit abgefunden hatte, war ich nicht mehr deprimiert, sondern sogar ganz guter Stimmung. Ich habe meine Tüten geklebt. Gute Posten – Sogenannte Druckposten, zum Beispiel in der Bücherei für die Intellektuellen, die es etwas besser haben sollten – die mir angeboten wurden, habe ich abgelehnt. So habe ich drei Jahre Tüten geklebt. Ich war aber mal kurze Zeit in der Gefängnisschule tätig, da ich auch Lehrer war.19

Dükers Gefängnisaufenthalt, wahrscheinlich im Strafgefängnis Hannover, wurde von monatlichen Besuchen seines Freundes Paul Dohrmann begleitet, der Hilfsschullehrer und nach 1945 Schulrat in Hannover war. Kleine Vergünstigungen machten die Haft erträglicher: Ich kriegte auch von dem Gefängnisbeamten meiner Station die Erlaubnis, abends länger Licht brennen zu lassen. Jeden Sonntag gab es auch Bücher, aber lesen konnte man die nur nach der Arbeit. Schreiben konnte er allerdings nicht, das wäre das Gefährlichste gewesen, was ich hätte machen können. An Gesprächspartnern mangelte es ihm auch nicht: Die Zellen waren überbelegt, statt zweien waren wir vier oder fünf, so hatte ich immer Leute, mit denen ich sprechen konnte. Der Gefängnisbeamte schloss mich auch manchmal in eine andere Zelle ein, damit ich zu anderen Leuten kam.

Nach seiner Entlassung 1939 ging Düker zunächst zu seinem Bruder auf den väterlichen Bauernhof. Zur Aufnahme im Dorf erinnerte er sich: Die Leute haben mich immer freundlich begrüßt, bis auf die Leute, die Seife aus mir kochen wollten. Und dann hatte ich endlich Zeit zu heiraten. Ich kannte meine Frau schon zehn Jahre.20

Am 28.8.1936 hatte der Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung Heinrich Düker die Lehrerlaubnis entzogen.21 Er musste sich nun nach einer Arbeit umsehen. Dies versuchte Düker als Arbeitspsychologe in Berlin. Nach anfänglichen positiven Rückmeldungen kamen allerdings nur Absagen. Die Gestapo intervenierte immer wieder zu Ungunsten des Haftentlassenen.22 Schließlich bekam Düker bei Schering in Berlin eine Stelle als Psychologe. Er erinnerte sich: Ich prüfte die psychologischen Auswirkungen von Präparaten. Ich bekam sogar eine recht gute Bezahlung. Aber die brauchte ich auch‚ da wir unsere Leute, die politisch straffällig geworden waren und sich versteckt hielten, mit den teuren Lebensmitteln vom schwarzen Markt ernähren mußten.23 Das Fehlen einer Unbedenklichkeitsbescheinigung bzw. die negativen Auskünfte der Göttinger Polizei verhinderten in der Folgezeit seine Anstellung am Pharmakologischen Institut der Universität Berlin.

In Berlin konnten die Dükers das ISK-Netzwerk nutzen. Sie wohnten zunächst bei den Fellechners, dann bei den beiden Töchtern der Familie, bei Else Dönch und ihrer Schwester Herta. Else Dönchs Mann Fritz Dönch studierte bis 1926 in Göttingen und war Mitglied der Ortsgruppe gewesen. Er war zu der Zeit noch inhaftiert. Als das Wohnen dort nicht mehr möglich war, wandte sich Heinrich Düker an Nora Walter, ebenfalls eine ISK-Aktivistin. Sie hatte ebenfalls eine Haftstrafe verbüßt und kannte Düker von einem Vortrag, den dieser einmal im Rahmen der ISK-Versammlungen in Berlin gehalten hatte. Nora Walter bewohnte die hinteren Räume eines Geschäftes, in dem sie auch arbeitete. Düker bezog das größere Zimmer ihrer Wohnung. Als Erna Düker, die Nora Walter ebenfalls aus der Berliner ISK-Gruppe kannte, entlassen wurde, zog sie ebenfalls ein. Das Ehepaar Düker bekam schließlich eine eigene Wohnung in der Wittenbergstraße. Am 30.11.1942 kam ihre Tochter Marianne zur Welt. Die Dükers wurde in Berlin ausgebombt und zogen im Dezember 1943 zurück nach Göttingen.24

In Göttingen wohnte das Ehepaar Düker in der Lotzestraße 38. Düker wurde durch den Direktor des Psychologischen Instituts, Prof. Dr. von Allesch sowie vom Direktor des Physiologischen Instituts, Prof. Dr. Rein, die Gelegenheit gegeben, seine Forschungsarbeiten wieder aufzunehmen.25 Allerdings wurden die Dükers im Dezember 1944 erneut verhaftet. Ihre Tochter Marianne blieb in Göttingen und wurde von einem Pflichtjahr-Mädchen betreut. Offiziell galten die Dükers als verreist.26 (zu den Umstände der Verhaftung in Göttingen: Erna Düker)

Zur Verhaftung kam es, nachdem ein Treffen Hans Scheers mit Aenne Kappius in Berlin im Herbst 1944 unter Teilnahme von Fritz Grob und Heinrich Düker von einer Denunziantin an die Gestapo verraten wurde.27 Das Ehepaar wurde nach Berlin transportiert. Düker erinnerte sich: Das war furchtbar. Das war ein furchtbarer Abend, als meine Frau und ich uns auf dem Hof der Kaserne der Gestapo in der Prinz-Albrecht-Straße verabschiedeten. Und ich wurde ja auch von meinem zweijährigen Kind getrennt.28

Düker wurde in der Prinz-Albrecht-Straße verhört. Die Ergebnisse sagten den Beamten nicht zu. Wiederum Düker dazu: Ich wurde alle paar Tage verhört, nach politischen Freunden. Als man dann nichts aus mir herausbekam, brachte man mich ins Konzentrationslager Sachsenhausen, um aus mir Geständnisse zu erpressen.29

Auch Hans Scheer und Fritz Grob waren in das Konzentrationslager Sachsenhausen überstellt worden. Hans Scheer erinnerte sich: Heinrich Düker und Fritz Grob sind kurz nach mir verhaftet worden und waren auch nach Sachsenhausen gekommen. Wir waren, wie sich nachher herausstellte, in einer Baracke, sind aber nie zusammengekommen. Ich wußte also zuerst nicht, daß Fritz und Heinrich da waren. In der Nacht vor dem Abmarsch sind wir zusammengekommen im Gemeinschaftsraum.30

Die Ankunft in Sachsenhausen war furchtbar, wie Düker sich erinnert: Als ich da im Januar ankam, es waren 17 Grad Kälte, mußten wir uns ganz ausziehen; eine Raumseite war offen, wir wurden abgespritzt und bekamen dann Lumpen zugeworfen, die wir anziehen mußten. Daß man das aushalten kann, ist ein physiologisches Wunder. Das kann man nur unter bestimmten seelischen Zuständen aushalten. Ich kam in einen Isolierraum und bekam nichts zu essen. Man holte mich ständig zu Vernehmungen. Aber ich sagte nichts. Ich wurde auch geschlagen. Bei dem Essen der anderen mußte ich im Saal zusehen, auf einem Schemel ohne Rückenlehne sitzend. Niemand durfte mir etwas geben. Oft wurden auch manche aus dem Saal herausgeholt, die kamen nie wieder. Sie bekamen einen Genickschuß. Und damit mußte ich auch rechnen. Nachts kam oft ein Mitgefangener an mein Lager und gab mir eine kalte Kartoffel und etwas kalten Braunkohl. Von meiner Frau und meinem Kind hatte ich keine Nachricht. Meine Frau war damals bei der Gestapo am Alexanderplatz in Berlin inhaftiert.31

Das KZ Sachsenhausen wurde am 21. April 1945 in Richtung Schwerin evakuiert. Glücklicherweise hatte sich Düker nicht zu den Kranken gemeldet, die nach Bergen Belsen evakuiert werden sollten. Düker marschierte mit seiner Prothese zusammen mit Fritz Grob und Hans Scheer los. Hans Scheer erinnerte sich: Für den Marsch wurde wir zu Hundertschaften gruppiert, immer fünfhundert Mann zusammen, die wurden von SS-Wachmannschaften umzingelt mit Hunden und mit Maschinengewehren. Dazu genommen hatten sie Kriminelle, die mit Gewehren ausgestattet wurden, die mußten den Zug mit begleiten als Bewacher. (…)

Wir kamen am Abend zu einem Gutshof und waren bis dahin auch zusammen geblieben, aber Heinrich war am Ende. Der hatte eine ganz dicke Geschwulst bekommen, weil seine Prothese nicht mehr passte, es war eine Saugprothese. Es war schon ein Wunder gewesen, daß er sie überhaupt noch hatte anziehen können. (…) Ich habe die Leute vom Gutshof bereden können, uns in die Waschküche zu lassen. Ich hatte ihnen von Heinrich erzählt und erreicht, daß ich ihm ein Fußbad machen, seinen Fuß waschen und das andere Bein behandeln konnte.

So saßen wir da drin, als plötzlich der Gestapo-Mann, der Sturmbannführer Körner, vor uns stand, der das Kommando über unsere Fünfhundertschaft hatte: „Nanu, was machen Sie denn hier? Was, Düker? Ich denke, Sie sind nicht dabei, wieso sind sie denn hier mitgekommen? Sie sind wohl verrückt geworden. Sie hätten doch mit nach Belsen gehen können. Das ist ja unerhört.“ Nun wußte er aber, daß Heinrich ein Kriegsverletzter war, und das war etwas, was bei ihm – sagen wir mal – „mitmenschliche“ Gefühle auslöste. Er sagte also zu mir: „Sie sorgen dafür, daß der Düker auf einen der Wagen kommt.“ Zu jeder Hundertschaft gehörte ein Wagen, der von Gefangenen gezogen wurde und ein paar Meter hoch beladen war mit Koffern und Kisten der begleitenden SS-Mannschaften. Das waren ganz stabile Zweiradwagen, die eine kurze Deichsel mit stabilem Metallgriff hatten, an der immer zwei Mann anfassen konnten. Ich sollte also dafür sorgen, daß Heinrich auf einen dieser Wagen käme. Ich sagte: „Da hört doch keiner auf mich.“ „Berufen Sie sich auf mich und sagen Sie gleich Bescheid, wenn es nicht klappt.“

Also, am nächsten Morgen wird wieder in Hundertschaften angetreten, wir sind auch sofort parat, und zwar, wie schon beim Abmarsch aus dem Lager, mit Fritz Grob sind wir zu dritt. Ich gehe also auf den Führer der ersten Hundertschaft zu, mache Männchen und sage, daß Obersturmbannführer Körner das angeordnet hätte, daß Düker mit auf den Wagen sollte. Der sagt: „Was heißt angeordnet? Sieh zu, wie du das fertigkriegst. Der Wagen steht da hinten.“ Da war schon klar, daß es ganz schwierig werden würde. Dann bin ich zu dem Wagenführer und habe ihm das auch gesagt. „Wir haben hier keinen Platz. Wieso soll hier noch einer drauf kommen? Unmöglich! Unmöglich! Der Wagen ist vollkommen beladen, wir schaffen ihn so schon nicht. Kommt nicht in Frage.“ Dann fuhren die los, und ich nun wie ein Besessener zu dem zweiten. Dem habe ich dasselbe erzählt. Wieder ans Ende vom Zug zu dem Wagen. Wieder dieselbe Geschichte. Ich kriegte ihn nicht unter. Beim letzten Wagen – wie es dann geklappt hat, weiß ich heute nicht mehr – haben wir's dann erreicht, daß die sich bereiterklärten, Heinrich mit drauf zu nehmen. Bei jedem Wagen habe ich auch gesagt: „Wenn Heinrich rauf kommt, dann helfen wir mit, dann schieben und ziehen wir mit, dann gehören wir mit zu der Mannschaft, ihr habt also nicht mehr Arbeit davon.“ Die reagierten aber alle nicht, bis auf die letzten, die sich dann dazu bereitfanden.

Dann haben wir Heinrich da raufgekriegt, das war ein furchtbares Angehen, ihn da rauf zu hieven, und da oben schwankte er ja hin und her. Heinrich mußte sich also mit allen Kräften an den Stricken festklammern, daß er nicht runtergefegt wurde, dann wäre es ja ganz aus gewesen. Es hat Gott sei Dank geklappt und wir sind dann bis zum „Flecken Zechlin“ gekommen. Dort mußten wir in einer Scheune übernachten, und für mich war gleich die erste Frage: Wie schaffen wir es, die dazu zu bringen, daß sie uns wieder mitnehmen? Erst haben sie uns beruhigt, jaja, werden sie machen, aber dann merkte ich schon, die hatten sich abgesprochen, daß sie uns abschütteln wollten, daß wir also nicht mehr raufkommen würden. Als es dann so weit war, sagten sie, es käme gar nicht in Frage, es ginge nicht mehr.32

Beim Abmarsch haben wir es dann nicht geschafft, Heinrich wieder auf den Wagen zu bekommen. Gott sei Dank hat sich Heinrich durch die Ruhepause etwas erholt. Dann habe ich den Kommandanten, den Körner, wieder schnappen können und habe ihm gesagt, daß uns keiner mehr mitnehmen würde, die wären alle losgefahren ohne uns, und ob ich mit Heinrich jetzt alleine unseren Weg laufen durfte, daß er also auch seinen Leuten Bescheid sagte, daß wir extra laufen würden, und daß wir nach der ersten Rast auch weiterlaufen würden, damit wir an die Spitze kämen, und daß nur seine Leute Bescheid wüßten, damit sie uns nicht umlegten, weil wir eben alleine marschieren. Das wollte er sagen, und wir sollten also zusammenbleiben. Das war für uns natürlich ganz riskant. Er fuhr dann mal mit dem Rad die Strecke ab, vorwärts und rückwärts, er sah uns da beide und es war dann auch in Ordnung.

Wir liefen nun allmählich vor der Truppe her. Als wir zum ersten Gehöft kamen, bin ich da reingegangen, habe mein Sprüchlein dahergebetet und die Leute veranlaßt, uns Brot zu geben. Dann hatten wir erst mal wieder was zu essen und sind weitergezogen. So habe ich's an einer anderen Stelle auch wieder gemacht. Im nächsten Ort haben wir in einer Scheune übernachtet und sind morgens so früh wie möglich losgezogen. Inzwischen war es der 1. Mai geworden und wir liefen durch einen Wald, der sich neu begrünte, es war ein herrlicher Tag. Es war ein Tag, wie du ihn dir gar nicht vorstellen kannst, so schön, und wir beide marschierten da, Arm in Arm, durch diesen Wald und freuten uns dieses Tages, und daß wir das auch noch zusammen erleben konnten. Fritz war inzwischen nicht mehr bei uns, irgendwie waren wir auseinander gekommen. Am Ende dieses Tages kamen Heinrich und ich in die Nähe eines Dorfes, Grabow. Da hat uns die Truppe wieder eingeholt und wir waren wieder in der Truppe. Da hieß es: In Grabow ist ein Lazarett, dort sollten sich alle melden, die nicht mehr weiterkönnen und die schlecht dran sind. Wir waren natürlich sehr skeptisch mit dem Lazarett, aber immerhin, es wäre ja eine Chance gewesen. Fritz hatten wir wiedergetroffen und wir sagten alle drei, wir wollten dableiben. Wie wir uns dem Dorf näherten auf der Landstraße, kommen uns plötzlich Leute entgegen, mit Wagen, die man hoch beladen konnte. Als sie näher kamen, sahen wir, daß sie, wie Grubenholz geschichtet, Leichen fuhren. Eine Schicht längs, dann eine Schicht quer ... hoch aufgetürmt. Von da an war es natürlich für uns klar: Um Gottes Willen nur nicht in Grabow bleiben! – In Grabow läßt uns der Körner antreten und sagt: „Heraustreten alle, die Schwierigkeiten mit dem Laufen haben.“ Es meldeten sich einige, aber sehr wenige, nur die, die das nicht mitgekriegt hatten, was sich da vor uns abgespielt hatte. „Das sind doch nicht alle!“ Jetzt geht er durch die Reihen. „Düker? Kommt gar nicht in Frage! Hierbleiben! Sie kommen jetzt hier keinen Schritt weiter!“ Ich weiß nicht mehr, ob er Sie oder du gesagt hat. „Sie bleiben hier. Sie treten hier raus! Raus!“ Ich ging natürlich mit raus. Sagt er: „Das könnte euch so passen. Kommt gar nicht in Frage. Jetzt ist es aus. Jetzt bleibt nur der Düker hier. Nichts mehr!“ Ich durfte also nicht mit, ich mußte drinbleiben. Es hatte keinen Sinn, die SS war noch vollkommen intakt, die waren um uns rum wie ein Rudel Wölfe. Ich hatte jetzt nur die Hoffnung, daß ich schnell die Gelegenheit finden würde, daß ich noch mal zurück könnte. Es stellte sich aber heraus: Es ging nicht. Criewitz: Am Ortsausgang in einer Senke ein kleiner See oder Teich, in den einige Granaten einschlugen. Dicht am Ufer eine verlassene Kanne voller gewaschener Kartoffeln. Sehen, hinlaufen und holen war eins. Als wir am Hang dann zur Nacht lagerten, machten wir uns Feuer und kochten die Kartoffeln. Wir sind dann schließlich in Schwerin gelandet, ohne Heinrich.33

Heinrich Düker erinnerte sich: Nachts wurden wir in eine Scheune getrieben wie die Schafe. Das Blut lief von meinem Oberschenkelstumpf herunter. Die Front kam näher. Im Morgengrauen des dritten Tages hieß es: Aus der Scheune heraustreten! Da dachte ich schon, es hätte meine letzte Stunde geschlagen. Aber als ich heraustrat, sah ich ein rotes Kreuz, das Internationale Rote Kreuz. Ab jetzt wurde keiner mehr erschossen. Wir bekamen sogar zu essen. Ich hatte die Hälfte meines Gewichts verloren, wog noch knapp 40 Kilo.34

Als Jupp Kappius seinen Reisebericht aus dem besiegten Deutschland am 12.5.1945 nach London sandte, war er zuletzt auch in Göttingen gewesen. Er schrieb darin: In Göttingen leben noch eine Reihe Genossen, Fritz Schmalz, Heinrich Düker und Erna Bräsecke, die inzwischen geheiratet haben und ein reizendes Mädelchen haben, ferner das Ehepaar Schmidt, die noch immer in der Peppelmüllerschen Buchhandlung bis über die Ohren in der Arbeit stecken. Wir haben versucht, sie vom Ruhrgebiet aus zu neuer Tätigkeit anzuregen, aber ich hatte nicht den Eindruck, daß groß was daraus geworden ist.35

Düker erhielt im September 1945 eine Dozentur an der Göttinger Universität.36 Im November beschloss die mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät, den Dozenten Heinrich Düker zum außerplanmäßigen Professor zu ernennen (Ernennung durch den Oberpräsidenten der Provinz Hannover vom 23.11.1945).37 Ab dem 19.6.1946 übernahm Düker eine Vertretung an der Universität Marburg, führte aber zunächst seine experimentellen Arbeiten sowie eine Vorlesung in Göttingen weiter. Ende des Jahres wurde Düker zum Ordinarius und Direktor des Instituts für Psychologie der Universität Marburg berufen. Er blieb Direktor des Instituts bis zu seiner Emeritierung 1967 und verschaffte dem Institut durch seine Tätigkeit eine Spitzenposition unter den deutschsprachigen psychologischen Instituten sowie internationale Anerkennung.38

Wie die Mehrzahl der ISK-Mitglieder folgt er der Empfehlung Willi Eichlers zum (Wieder-)Eintritt in die SPD. Ab dem 1.11.1946 bis zum 31.10.1947 war Heinrich Düker der erste frei gewählte Oberbürgermeister Göttingens nach dem Krieg. Am 3.5.1985 erhielt er die Ehrenbürgerwürde der Stadt. In den Jahren 1948 bis 1962 war er ehrenamtlicher Richter am Staatsgerichtshof in Hessen. Seine ISK-Zugehörigkeit schlug sich in seiner Mitgliedschaft in der Philosophisch-Politischen Akademie nieder.39

Manchmal wiederholt sich Geschichte. Bereits Ende 1925 wurde ein Unvereinbarkeitsbeschluss gegen die Mitglieder des IJB innerhalb der SPD durchgesetzt. 36 Jahre später war Düker erneut betroffen. Am 10. November 1961 beantragte der Kreisvorstand Marburg der SPD beim Bezirksvorstand der Partei ein Parteiausschlussverfahren gegen die Marburger Professoren Wolfgang Abendroth, Heinrich Düker und Heinz Maus. Anlass des beantragten Ausschlusses war die Erklärung der drei Professoren, den Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS) weiterhin zu unterstützen und die Mitgliedschaft in den Sozialistischen Fördergemeinschaften nicht aufgeben zu wollen.40

Heinrich Düker starb am 2.11.1986 in Marburg.



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Literatur und Quellen

Gefangenenpersonalakte Gustav Funke: Strafgefängnis Hameln. Hauptstaatsarchiv Hannover, Hann. 86a Hannover Acc. 2000/057 Nr. 195.

Internationaler Jugend-Bund (IJB) / Internationaler Sozialistischer Kampfbund (ISK), Aktengruppe: ISK, Korrespondenz A (1925-1933), ISK-Untergliederungen an ISK-Bundesvorstand: Monatsberichte 1929. Archiv der sozialen Demokratie, 4/IJB-ISK00018.

Internationaler Jugend-Bund (IJB) / Internationaler Sozialistischer Kampfbund (ISK), Aktengruppe: ISK, Personalarchiv A: Personalunterlagen. Archiv der sozialen Demokratie, 4/IJB-ISK000067.

Internationaler Sozialistischer Kampfbund (ISK). Stadtarchiv Göttingen, Pol. Dir. Göttingen, Fach 155, Nr. 5.

Karteikarten Popplow-Box. Stadtarchiv Göttingen, Dep. 77 II, Nr. 110.

Lemke-Müller, Sabine (1996): Ethik des Widerstands: der Kampf des Internationalen Sozialistischen Kampfbundes (ISK) gegen den Nationalsozialismus; Quellen und Texte zum Widerstand aus der Arbeiterbewegung 1933 - 1945. Bonn: Dietz.

Link, Werner (1964): Die Geschichte des Internationalen Jugend-Bundes (IJB) und des Internationalen Sozialistischen Kampf-Bundes (ISK): ein Beitrag zur Geschichte der Arbeiterbewegung in der Weimarer Republik und im Dritten Reich. Meisenheim am Glan: Hain (Marburger Abhandlungen zur politischen Wissenschaft).

Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät – Personalakte Heinrich Düker. Universitätsarchiv Göttingen, UAG Kur. PA. Düker, Bd. 2.

Mlynek, Klaus (1986): Gestapo Hannover meldet--. Polizei- und Regierungsberichte für das mittlere und südliche Niedersachsen zwischen 1933 und 1937. Hildesheim: A. Lax (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen XXXIX, Niedersachsen 1933-1945, Bd. 1).

Nachlass Arthur Levi (09.03.1936): Anklageschrift 1936; Fritz Körber. Stadtarchiv Göttingen.

Rüther, Martin (1998): Deutschland im ersten Nachkriegsjahr: Berichte von Mitgliedern des Internationalen Sozialistischen Kampfbundes (ISK) aus dem besetzten Deutschland 1945/46. Unter Mitarbeit von Uwe Schütz und Otto Dahn (Hrsg.). München: Saur (Texte und Materialien zur Zeitgeschichte).

Schulakte Heinrich Düker: ISK-Lehrer. Stadtarchiv Göttingen, Schulverwaltungsamt C 44, Lehrerpersonalakte: Heinrich Düker.

Tausch, Reinhard (1983): „Für die Freiheit kann man schon was riskieren“. Heinrich Düker im Gespräch mit Reinhard Tausch. In: Psychologie heute 10. Jg. (Nr. 9), S. 48–51.



1Internationaler Jugend-Bund (IJB) / Internationaler Sozialistischer Kampfbund (ISK), Aktengruppe: ISK, Personalarchiv A, S. 2, 14.11.1924, Lebenslauf Heinrich Düker.

2Ebenda, S. 3.

3Internationaler Jugend-Bund (IJB) / Internationaler Sozialistischer Kampfbund (ISK), Aktengruppe: ISK, Personalarchiv A, S. 2c, 14.11.1924, Lebenslauf Heinrich Düker.

4Nachlass Arthur Levi 09.03.1936, S. 7.

5Internationaler Jugend-Bund (IJB) / Internationaler Sozialistischer Kampfbund (ISK), Aktengruppe: ISK, Korrespondenz A (1925-1933), ISK-Untergliederungen an ISK-Bundesvorstand, S. 3, Bericht Lehrerkampfbund vom 1.1. - 10.8.1928 sowie 1.9.28 – 9.3.29.

6Schulakte Heinrich Düker, S. 1, 23.9.1927 - Regierung, Abt. Kirchen- und Schulwesen – Hilfslehrer.

7Heinrich Düker - biografische Daten Uni Marburg; http://www.uni-marburg.de/fb04/geschichte; zuletzt 5.1.2016.

8Math.-Nat. Fak. - Personalakte Heinrich Düker, S. 10, 5.5.1935 - Lebenslauf Düker.

9Internationaler Jugend-Bund (IJB) / Internationaler Sozialistischer Kampfbund (ISK), Aktengruppe: ISK, Korrespondenz A (1925-1933), ISK-Untergliederungen an ISK-Bundesvorstand, S. 7, Monatsbericht Oktober 1929.

10Tausch 1983, S. 48, 1933, Gleichschaltung Uni.

11Internationaler Sozialistischer Kampfbund (ISK), S. 100, Bericht Ortspolizei vom 13. September 1933, Düker.

12Link 1964, S. 184, Herbst 1933 – Fünfergruppen.

13Tausch 1983, S. 49, Maifeier 1934 - Aktion der ISK-Gruppen.

14Nachlass Arthur Levi 09.03.1936, S. 2, Anklageschrift 9.3.1936.

15Tausch 1983, S. 49, Verhaftung Düker 18.1.1936, ISK-Druckschriften.

16Mlynek 1986, S. 491, Lagebericht der Staatspolizeistelle Hildesheim an das Geheime Staatspolizeiamt Berlin für den Monat Januar 1936 / 3. Februar 1936 BA: R 58/570. Abschrift.

17Gefangenenpersonalakte Gustav Funke, S. 22, 29.4.1936.

18Gefangenenpersonalakte Gustav Funke, S. 33, 29.4.1936.

19Tausch 1983, S. 49-50, 1936 Haft.

20Tausch 1983, S. 50, ab 1936 - Dükers Gefängnisaufenthalt.

21Math.-Nat. Fak. - Personalakte Heinrich Düker 1931-1967, 28.8.1936 - Entzug Lehrerlaubnis.

22Tausch 1983, S. 50, Heirat, Wechsel nach Berlin.

23Tausch 1983, S. 50, Lebensumstände in Berlin, Schwierigkeiten Arbeit.

24Lemke-Müller 1996, S. 336 f., 1941, Berlin: Zitat aus: Heinz Scheer: Erfahrungen in der Nazi-Zeit. Gespräch mit Nora Walter (Frühjahr 1994), in: Lemke-Müller, 326-252.

25Math.-Nat. Fak. - Personalakte Heinrich Düker, S. 20, 30.8.1945 - Rektor an Kurator - Rehabilitierung Düker.

26Karteikarten Popplow-Box, S. 12, 1944 - Grüter, Hilde.

27Lemke-Müller 1996, S. 26, Herbst 1944 Berlin, Treffen Scheer mit Aenne Kappius.

28Tausch 1983, S. 51, 1944 - Trennung von seiner Frau.

29Tausch 1983, S. 51, 1944 - Haft, KZ, Haftumstände, Sachsenhausen.

30Lemke-Müller 1996, S. 344, 1945, Bericht über die Evakuierung von Sachsenhausen.

31Tausch 1983, S. 51, 1944 - Haft, KZ, Haftumstände, Sachsenhausen.

32Lemke-Müller 1996, S. 345-346, 1945 - Evakuierung Sachsenhausen 3.

33Lemke-Müller 1996, S. 347-348, April 1945 - Evakuierung Sachsenhausen.

34Tausch 1983, S. 51, 1945 - Haft, KZ, Evakuierung, Befreiung.

35Rüther 1998, S. 60, 12.5.1945 - Reiseberich Jupp Kappius aus London: Göttingen.

36Math.-Nat. Fak. - Personalakte Heinrich Düker, S. 22v, 25.9.1945 - Übertragung Diätendozentur.

37Math.-Nat. Fak. - Personalakte Heinrich Düker, S. 26, 5.11.1945 - außerplanmäßiger Professor.

38http://www.uni-marburg.de/fb04/geschichte, zuletzt 5.1.2016.

39Rüther 1998, S. 572, Heinrich Düker - biografische Daten.

40„SPD Parteiausschlussverfahren gegen Marburger Professoren Abendroth, Düker und Maus, 10. November 1961“, in: Zeitgeschichte in Hessen <http://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/3707> , zuletzt 5.1.2016.

Rainer Driever