Chronik für das Jahr 1996

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3. Dezember 1996

Die Ehrenvorsitzende der Göttinger SPD, Frau Prof. Dr. Ingeborg Nahnsen, die von 1968-1991 im Rat der Stadt tätig war, ist im 74. Lebensjahr verstorben.

Im Grenzdurchgangslager Friedland werden erstmals 194 jüdische Emigranten aus Nachfolgestaaten der früheren Sowjetunion aufgenommen. Der Grund ist Platzmangel im bisher zuständigen Erstaufnahmelager in Bad Pyrmont. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde händigt Oberkreisdirektor Dr. Alexander Engelhardt den jüdischen Emigranten unbefristete Aufenthaltsgenehmigungen für die Bundesrepublik aus.

Das Stadtarchiv zeigt in den Räumen der Sparkasse eine Auswahl seiner "Kostbarkeiten" aus 760 Jahren. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen Groß-Fotografien einzelner Objekte von Theodoro da Silva.

6. Dezember 1996

Der im Rat der Stadt Göttingen eingebrachte Haushaltsplanentwurf 1997 weist bei einem Gesamtvolumen von 796,6 Mill. DM ein Defizit von 111 Mill. DM aus.

Tagung der Evangelischen Stadtakademie zum Thema: Auferstehung mit Prof. Hans Hübner und Prof. Gerd Lüdemann.

10. Dezember 1996

Die jüdische Gemeinde in Göttingen feiert das achttägige Chanukka-Fest. Bei einer Feierstunde am Mahnmal auf dem Platz der Synagoge wird an die Ursprünge des Lichterfestes vor mehr als 2.000 Jahren erinnert.

10./11. Dezember 1996

Das Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie am Faßberg begeht mit einem zweitägigen Wissenschaftssymposium, einem Forumsgespräch und einer Firmen-Ausstellung sein 25-jähriges Jubiläum, an dem auch zahlreiche Nobelpreisträger teilnehmen.

10. - 12. Dezember 1996

Das Göttinger Großkino Cinemaxx öffnet nach knapp 10 Monaten Bauzeit in der Lokhalle die Tore zu einem neuen Kinozeitalter in der Universitätsstadt. Zu der Gala-Eröffnungsveranstaltung kommen rund 800 Gäste. Das Kino bietet in 9 klimatisierten Sälen 1.680 Personen Platz, welche die Filmdarbietungen auf Riesenleinwänden von bis zu 9x18 Metern verfolgen können. Es ist das erste Projekt der neuen Nutzung der ehemals bereits zum Abriß freigegebenen Lokhalle auf der Bahnhof-Westseite.

11. Dezember 1996

Reinhard Caspari, langjähriger Vorsitzender der Göttinger Deutsch-Polnischen Gesellschaft, ist in der polnischen Botschaft in Köln mit dem Offiziersorden des Verdienstkreuzes der Republik Polen ausgezeichnet worden. Polen würdigt damit die Verdienste Casparis um die Versöhnung und Verständigung zwischen Deutschen und Polen.

16. Dezember 1996

Das KAZ ("Kommunikations- und Aktionszentrum") in der Hospitalstraße feiert seinen 20. Geburtstag. Nach der Renovierung des Otfried-Müller-Hauses wurde das KAZ dort im Januar 1976 eingeweiht. Mittlerweile sind 53 selbstverwaltete Gruppen aus unterschiedlichen Bereichen wie Tanz, Varietè, Trommeln, Töpfern, Yoga im "KAZ e.V." zusammengeschlossen.

17. Dezember 1996

Der künstlerische Nachlaß des am 23.07.1996 verstorbenen Malers und Graphikers Kurt Mannig ist dem Städtischen Museum übergeben worden. Sein Werk ist thematisch bestimmt durch Landschaft und Architektur, daneben vor allem durch Motive aus dem Milieu von Theater, Café und Jahrmarkt.

18. Dezember 1996

Für den Philosophen und Literatur-Nobelpreisträger Rudolf Eucken (1846-1926) wird am Haus Markt 4 eine Gedenktafel enthüllt.

20. Dezember 1996

Stadt und Landkreis Göttingen unterzeichnen einen Vertrag, durch den der innerkreisliche Finanzausgleich entsprechend der Aufgabenverantwortung und unter Berücksichtigung des Sonderstatus der Stadt ("Göttingen-Gesetz") neu ausgestaltet wird. Die Stadt erhält ihre gesamte Kreisumlage in den Jahren 1997 und 1998 zurück und muß dafür ab 1.1.1997 im Stadtgebiet die Bereiche Soziales, Jugend, Kultur und Schulen in eigener Trägerschaft finanzieren.

Chefdramaturg Norbert Baensch nimmt als Vertreter des Deutschen Theaters und der Stadt Göttingen an der Verabschiedung der Toruner Intendantin Krystina Meissner teil, die das Theater der Göttinger Partnerstadt Torun verläßt, um das Stary Teatr in Krakow/Krakau zu leiten. Mit der Nachfolgerin Jadwiga Oleradzka ist die Fortsetzung der intensiven Partnerschaft der Theater von Göttingen und Torun fest verabredet.

21. Dezember 1996 - 12. Januar 1997

In der am 21.12.1996 im Alten Rathaus eröffneten Ausstellung "Spiel und Kunst", die einen Überblick über das spielerische und künstlerische Schaffen von Reinhold Wittig gibt, können Besucher Gesellschaftsspiele selbst erproben, die z.T. bereits von der Jury "Spiel des Jahres" gewürdigt worden sind.

24. Dezember 1996

In einem Abbruchhaus in der Gartenstraße hat in der Nacht zu Heiligabend eine 28 Jahre alte Obdachlose einen Jungen ohne fremde Hilfe und in Eiseskälte zur Welt gebracht. Der Säugling stirbt noch in derselben Nacht.

Über 400 Menschen feiern gemeinsam das Weihnachtsfest als Abschluß der GT-Hilfsaktion "Keiner soll einsam sein" in der Göttinger Stadthalle.

27. Dezember 1996

Der seit vielen Jahren kälteste Dezember ermöglicht das Schlittschuhlaufen auf dem zugefrorenen Kiessee.

In einem Musterklageverfahren hat das Verwaltungsgericht Göttingen entschieden, daß Bürgerkriegsflüchtlinge aus Bosnien, die trotz bereits ausgesprochener Ausreiseaufforderung in der Bundesrepublik noch geduldet werden, Abstriche bei den Sozialleistungen hinnehmen müssen.

Das Ausgleichsamt des Landkreises Göttingen wird zum Jahresende aufgelöst, seine Aufgaben werden ab 1997 vom Ausgleichsamt Braunschweig wahrgenommen. Das Amt war in der Nachkriegszeit eingerichtet worden, um einen Teil der unmittelbaren Kriegsfolgen für die Bevölkerung zu lindern.

Das Arbeitsamt Göttingen gibt für den Hauptamtsbezirk Göttingen (dazu gehören Adelebsen, Bovenden, Gleichen, Rosdorf, Teile der Samtgemeinde Radolfshausen) für 1996 eine Arbeitslosenquote von durchschnittlich 10.742 Personen (= 14,7 %) an, davon 6.214 Männer und 4.528 Frauen.

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