Eugen Paul Wigner (1902 - 1995)

Physiker, Nobelpreisträger

Enthüllung der Gedenktafel

Eugen Paul Wigner (ungarisch: Wigner Jenő Pál) wurde am 17. November 1902 in Budapest geboren. Er besuchte von 1915 bis 1919 das humanistische Lutheraner Gymnasium in Budapest, studierte anschließend Chemie-Ingenieurwesen, promovierte 1925 an der Technischen Hochschule Berlin und habilitierte sich 1928 ebenda. Nachdem er 1927/28 in Göttingen als Assistent des Mathematikers David Hilbert tätig gewesen war, lehrte er von 1930 bis 1933 abwechselnd in Princeton (New Jersey) und Berlin. Wegen seiner jüdischen Herkunft war ihm ab 1933 eine Arbeit in Berlin nicht mehr möglich – Wigner siedelte endgültig in die USA über und nahm 1937 die amerikanische Staatsbürgerschaft an. Nach zwei Jahren als Professor für Physik an der University of Wisconsin lehrte Wigner von 1938 bis zu seiner Emeritierung 1971 an der Princeton University als Professor für Mathematik. Eugen Wigner starb am 1. Januar 1995 in Princeton (New Jersey).

Wigner war ein wissenschaftlicher Pionier, der Ende der 1920er Jahre das Fundament für die Anwendung der Gruppentheorie in der Physik legte. Gemeinsam mit seinem Landsmann Leó Szilárd entwickelte er in den USA eine Theorie der nuklearen Kettenreaktion, engagierte sich für das amerikanische Atombombenprojekt in Los Alamos und im Manhattan-Projekt zum Bau des ersten Industrie-Atomreaktors. Nach 1945 setzte sich Wigner für eine friedliche Nutzung der Kernenergie ein und erhielt 1960 zusammen mit Szilárd den Atoms for Peace Award. Ein Gebäude des Physikalischen Instituts der Technischen Universität Berlin wurde 2005 Wigner zu Ehren nach ihm benannt, ebenso die Wigner-Medaille und der Eugene P. Wigner Reactor Physicist Award. 1951 zum Korrespondierenden Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen gewählt, erhielt Wigner neben weiteren Auszeichnungen 1963 den Nobelpreis für Physik für seine zahlreichen Beiträge zur Kernphysik.


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