Wilhelm Eduard Weber (1804 - 1891)

Jurist

Gedenktafel

Wilhelm Eduard Weber 24.10.1804 Wittenberg - 23.6.1891 Göttingen. Studium in Halle, wo W. bereits als Student eine grundlegende Arbeit über die »Wellenlehre auf Experimente gegründet« (Leipzig 1825) schrieb. 1826 Promotion, 1828 Privatdozent und außerordentlicher Professor in Halle. Auf Empfehlung von Carl Friedrich Gauß wurde W. 1831 als ordentlicher Professor für Physik nach Göttingen berufen. Von 1831-1837 leitete W. das Physikalische Cabinet (1877 abgerissen, heute Historisches Gebäude der Universitätsbibliothek). Von dort aus stellten W. und Gauß im April 1833 die erste elektrische Telegraphen-Verbindung der Welt zur neuen Sternwarte her, indem sie von der Sternwarte aus einen Kupferdraht über die Türme der Johanniskirche, die Ratsapotheke und das Accouchierhaus zum Physikalischen Cabinet spannten und sich so verständigten. 1837 als einer der Göttinger Sieben, die gegen die Aufhebung der Verfassung von Hannover durch den König Ernst August protestierten, entlassen, folgte W. 1842 einem Ruf nach Leipzig, wurde aber 1849 auf Betreiben von Gauß nach Göttingen zurückberufen. Die Leitung des Physikalischen Cabinets, das 1842 in das Michaelis-Haus umgezogen war, teilte er sich nun mit Johann Benedikt Listing, der die Abteilung Mathematische Physik übernahm und W. die für Experimentalphysik. In den folgenden Jahren arbeitete W. weiter auf dem Gebiet des Elektromagnetismus; noch unüblich zu seiner Zeit führte W. seine Experimente und Messungen mit größter Präzision durch und arbeitete dabei mit physikalischen Messgrößen. Verleihung des Ehrenbürgerrechts der Stadt Göttingen aus Anlass des 60jährigen Doktorjubiläums am 26.8.1886.

W. wohnte vom WS 1831/32 bis WS 1837/38 bei dem Buchhändler und Buchdrucker J. H. Dieterich, Gotmarstraße 1; WS 1849/50 bis WS 1850/51 bei den Erben der Majorswitwe M. Th. Quensell, Untere Maschstraße 29; SS 1851 bis 1853 bei den Erben des Assessors G. H. Bode, Obere Maschstraße 15; 1853 bis zu seinem Tod im Gartenhaus der Jüdenstraße 40.

Begraben auf dem Stadtfriedhof. Die Gedenktafel am Haus Jüdenstraße 40 wurde 1897 auf Antrag des Magistrats angebracht; sie ist seit Abbruch des Hauses 1914 verschwunden. - Über die Errichtung des Gauß-Weber-Denkmals siehe unter Gauß.

(Beispieltext aus dem Buch "Göttinger Gedenktafeln")

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