Johann Christian Polycarp Erxleben (1744 - 1777)

Veterinär

Gedenktafel

Johann Christian Polycarp Erxleben wurde am 22. Juni 1744 als Sohn des Theologen Johann Christian Erxleben in Quedlinburg geboren. Seine Mutter Dorothea Christiane Erxleben erwarb zehn Jahre später als erste Frau in Deutschland den Grad eines Doktors der Medizin. Im Sommersemester 1763 nahm Erxleben in Göttingen das Studium der Medizin auf und schloss es am 5. Mai 1767 mit der ersten in Göttingen erarbeiteten zoologischen Dissertation ab. Seit Sommer 1770 lehrte er bis zu seinem Tode am 18. August 1777 an der Georgia Augusta. Seit 1775 lebte Erxleben mit seiner Familie in der Neustadt 12. Sein damaliges Wohnhaus wurde allerdings im Zuge der Sanierung dieses Stadtteils durch einen Neubau ersetzt.

Internationale Bedeutung erlangte Johann Christian Polycarp Erxleben dadurch, dass er in Europa die wissenschaftliche Tiermedizin Erxlebens Wohnhaus Neustadt 12 (abgerissen).Foto: Städtisches Museum Göttingen begründete. Dabei war er während seiner nur relativ kurzen Wirkungszeit bemüht, entsprechend der grundsätzlichen Ausrichtung der noch jungen Göttinger Universität, aus der praktischen Erfahrung z. B. von Schäfern und Stallmeistern zu lernen und andererseits diese Erfahrungen auf ihren wissenschaftlichen Gehalt zu prüfen, sie weiterzuentwickeln und seine Ergebnisse in praktischer und theoretischer Lehre an seine Studenten weiterzugeben. Mit dieser Verbindung von empirischen und analytischen Forschungsmethoden sowie der intensiven Lehre repräsentiert Erxleben in vorbildlicher Weise die spezifische Göttinger Gelehrsamkeit des 18. Jahrhunderts, die den weltweiten Ruhm von Universität und Stadt begründete.


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