Kommunistischer Jugendverband Deutschlands (KJVD)

Im März des Jahres 1932 gab der KJVD Göttingen eine eigene Zeitung heraus, Die Junge Garde, Organ der Kommunistischen Jugend Göttingen. Verantwortlich dafür zeichnete 0tto Brühmann.1

Willi Rohrig, geboren 1916, seit Ende 1932 im KJVD, erinnert sich: Meine Jugend spielte sich in dem damaligen Göttinger Jugendheim in der Hospitalstraße ab. Dort lebten hauptsächlich Arbeiterkinder. Es gab eine Gruppe der SDAJ, sehr stark waren auch die "Naturfreunde". Die "Naturfreunde" waren einschließlich des ehemaligen Stadt-Jugendpflegers Schmalstieg sehr revolutionär, teilweise auch im negativen Sinn revolutionär. Die Hitler-Jugend ist im Jugendheim nicht aufgetaucht. Die rechteste Gruppe war die "Freischar Schill". Diese Gruppe bestand hauptsächlich aus Schülern und war auch nur nachmittags im Jugendheim. Der Führer Werner Less war später in der Führung der Hitler-Jugend.2

Ernst Fischer, geb. 1915, war bis Anfang 1933ebenfalls Mitglied in der KJVD. Er wurde am 3. Februar 1940 in Plötzensee hingerichtet.3 (Ernst Fischer)


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Literatur und Quellen:

Augenzeugenbefragung Willi Rohrig (30.12.1976). Stadtarchiv Göttingen, Dep. 77 I, Nr. 78.

Fischer, Ernst: Material Mahntafel. Stadtarchiv Göttingen, AZ 3.5.01.3.1.

Herausgabe verschiedener Druckschriften. Stadtarchiv Göttingen, Pol.Dir., Fach 154, Nr. 13.



1Herausgabe verschiedener Druckschriften, S. 180, 22.3.1932 - Ortspolizei an Reg.Präs. Hildesheim – KPD-Organe.

2Augenzeugenbefragung Willi Rohrig 30.12.1976, S. 1.

3Fischer, S. 2a, 19.12.1934 - Oberstaatsanwalt Göttingen - Ernst Fischer.

Rainer Driever