Stationen der Stadtgeschichte

1830 - Gasthaus Rohns wird eröffnet


"Göttingen vom Volksgarten aus" 
Lithographie um 1835/40 von Friedrich Besemann
Das "Gesicht" Göttingens, das Bild, das Einwohner und Fremde heute von der Stadt haben, wird ganz wesentlich von dem Werk eines Mannes geprägt: Christian Friedrich Andreas Rohns. Der Bauunternehmer Rohns, am 28. Januar 1787 in Lodersleben bei Querfurt geboren, verband auf ungewöhnliche Weise die handwerkliche Solidität eines Baumeisters mit ästhetischem Gefühl und ausgezeichnetem Geschäftssinn. Auf dem Höhepunkt seiner Tätigkeit führte er den größten Baubetrieb weit und breit mit ca. 400 Beschäftigten und wurde dafür 1842 mit dem Titel eines königlichen Baukommissärs geehrt.

Seinen größten wirtschaftlichen Erfolg landete Rohns am 5. Juni 1830 mit der Eröffnung des von ihm im Stile des Klassizismus errichteten Gasthauses auf dem Hainberg. Das bald nur noch "Der Rohns" genannte Etablissement erfreute sich bei Bürgern, Professoren und Studenten schnell größter Beliebtheit - und das war kein Zufall. Rohns hatte auf dem sonst noch kahlen Hang schattenspendende Bäume pflanzen und einen Spielplatz anlegen lassen - den herrlichen Blick über Stadt und Tal gab es gratis dazu. Zahl und Bedeutung der anderen Bauvorhaben, die Rohns im Auftrag oder nach eigene Entwürfen durchführte, sind groß: Sternwarte, Badehaus, Aula und Amtshaus gehören ebenso dazu wie die im Krieg zerstörte Anatomie, die Herzberger Landstraße und die Knochenmühle bei Herberhausen. Auch die Saline Luisenhall, von seinem Sohn Philipp angelegt, ist mit dem Namen Rohns verknüpft. Kurz bevor man hier in 462 Metern auf Sole stieß, verstarb Christian Friedrich Andreas Rohns am 15. Februar 1853 in Göttingen.

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