Walter Tollmien (1900 - 1968)

Physiker

Gedenktafel

Walter Tollmien Walter Tollmien wurde am 13. Oktober 1900 in Berlin geboren. Seit dem Wintersemester 1920/21 studierte er Mathematik und Physik bei Ludwig Prandtl in Göttingen und gehörte seit 1924 dem von Prandtl geleiteten Kaiser-Wilhelm-Institut für Strömungsforschung in der Böttingerstraße an. Nach einem Forschungsaufenthalt in den USA zwischen 1930 und 1933 wurde er 1937 als ordentlicher Professor für Technische Mechanik an die Technische Hochschule Dresden berufen. 1947 erfolgte die Berufung an die Georgia Augusta auf den Lehrstuhl für Angewandte Mechanik und Strömungslehre, 1957 übernahm er zusätzlich als Direktor die Leitung des nunmehrigen Max-Planck-Instituts für Strömungsforschung. Seit 1954 war er Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften. Walter Tollmien verstarb am 25. November 1968 in Göttingen.

Durch seine bahnbrechenden Arbeiten als Forscher und sein fruchtbares Wirken als akademischer Lehrer hat Walter Tollmien entscheidend dazu beigetragen, dass sich die Strömungsphysik zu einer interdisziplinären Wissenschaft von höchster Bedeutung entwickelt hat. Ihm ist es zu verdanken, dass die moderne Hydro- und Aerodynamik einen mathematisch strengen Weg beschreiten konnte, um das noch ungelöste Turbulenzproblem zu untersuchen. Auf diese Weise wurde Tollmien zum Wegbereiter der modernen Chaostheorie, für die die Turbulenzforschung den Prototyp darstellt.


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