Dorothea Schlözer (1770 - 1825)

Als erste deutsche Frau 1787 Doktor der Philosophie

Gedenktafel

Frauenorte Niedersachsen: Dorothea Schlözer 10.8.1770 Göttingen - 12.7.1825 Avignon (Frankreich). Tochter des Historikers und Publizisten August Ludwig Schlözer. Der Vater ließ der Tochter ein umfangreiches Erziehungsprogramm zuteil werden, mit dem er die Befähigung der Frauen zu höherer Bildung unter Beweis stellen wollte. Dorothea Schlözer erwies sich als hoch begabt, lernte neben den alten mehrere neue Sprachen, Mathematik und Naturwissenschaften. 1781-1782 Italienreise mit dem Vater, 1786 mineralogischer Studienaufenthalt in den Harzbergwerken. Das umstrittene Experiment endete am 17. September 1787 mit dem Magisterexamen und der Promotion zum ersten weiblichen Doktor der Philosophie in Deutschland. Als Mitarbeiterin des Vaters verfasste sie Teile der »Münz-, Geld- und Bergwerks-Geschichte des russischen Kaiserthums« (Göttingen 1791) und arbeitete als Übersetzerin. 1792 Heirat mit dem Lübecker Kaufmann und Senator Matthäus Rodde, der 1803 den Freiherrentitel erwarb. In Lübeck führte Dorothea Schlözer eines der vornehmsten Häuser und unterhielt Kontakte zu Klopstock und den beiden Grafen Stolberg. Seit 1797 lebte sie in einem Dreiecksverhältnis mit dem französischen Emigranten Charles de Villers und ihrem Gatten. Nach dem wirtschaftlichen Ruin und seelischen Zusammenbruch Roddes 1810 zog die Familie zurück nach Göttingen und Dorothea Schlözer musste mit dem Restvermögen den Unterhalt bestreiten.

Die Gedenktafel wurde am 14. Juli 1976 vom Deutschen Akademikerinnenbund angebracht.

(Beispieltext aus dem Buch "Göttinger Gedenktafeln")

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