Friedrich Konrad Beilstein (1838 - 1906)

Chemiker

Gedenktafel

Friedrich Konrad Beilstein Friedrich Beilstein wurde am 5./17. Februar 1838 in St. Petersburg/Russland geboren. Nach dem Studium der Chemie in Heidelberg, München und Göttingen wurde er 1858 bei Friedrich Wöhler in Göttingen promoviert. Von 1860 bis 1866 arbeitete er als Assistent Wöhlers am Göttinger Chemischen Laboratorium in der Hospitalstraße. Nachdem er 1865 in Göttingen zum außerordentlichen Professor ernannt worden war, lehrte er als Nachfolger des berühmten Dimitri Iwanowitsch Mendelejew von 1866 bis zu seiner Emeritierung 1896 am Technologischen Institut in St. Petersburg. Dort ist Friedrich Beilstein am 5./18. Oktober 1906 gestorben.

Der Name von Friedrich Beilstein ist bis heute vor allem verbunden mit der Begründung und Herausgabe des maßgeblichen Handbuches für sein Fach, das "Handbuch der Organischen Chemie" (1. Aufl. 1881), dessen erste drei Auflagen er selbst verantwortete und das als "Der Beilstein" nach wie vor das Standardwerk ist. Die letzte gedruckte – vierte – Auflage von 1998 hatte einen Gesamtumfang von 503 Bänden mit insgesamt über 400 000 Druckseiten. Das Werk wird heute als elektronische Datenbank durch das Frankfurter Beilstein-Institut, das die Max-Planck-Gesellschaft 1951 ins Leben gerufen hat, fortgeführt.

Zu diesen großen Verdiensten um Forschung und Lehre im Bereich der Organischen Chemie kommen die in seiner Biographie sichtbar werdende Beiträge zum Zusammenhang und Zusammenhalt der modernen naturwissenschaftlichen Forschung über nationale Grenzen hinweg. So nahm er zum einen die russische Staatsbürgerschaft an und wurde durch Zuwahl in die Russische Akademie der Wissenschaften von St. Petersburg geehrt. Zum anderen vergibt die Gesellschaft Deutscher Chemiker regelmäßig die nach ihm und dem Chemiker Leopold Gmelin benannte Gmelin-Beilstein-Gedenkmünze für besondere Leistungen auf dem Gebiet der chemischen Fachliteratur.


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