Chronik für das Jahr 1950

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Statistik

2. Januar 1950

Amtgerichtsdirektor Dr. Leonhard Henze, bisher Amtsgerichtsrat hier, wurde in sein Amt eingeführt.

5. Januar 1950

Postinspektor i.R. Reuper, von 1918 bis 1933 als Bürgervorsteher und Senator in der Stadtverwaltung und im Beamten-Wohnungsbauverein verdienstvoll tätig gewesen, beging den 80. Geburtstag.

8. Januar 1950

Das seit dem Krieg geschlossene Universitäts-Museum für Völkerkunde am Theaterplatz ist von heute ab wieder öffentlich zugänglich.

12. Januar 1950

Nach mehrtägiger Verhandlung wurde vor dem Landgericht Göttingen ein in der deutschen Kriminalgeschichte wohl einzig dastehender Eisenbahnberaubungs-Prozeß beendet. Der frühere Polizeimeister und Leiter des Diebstahldezernates, Walter Renneberg, erhielt wegen Teilnahme an Eisenbahnberaubungen, Vernichtung von Strafanzeigen und Urkundenfälschung 2 Jahre und 3 Monate Zuchthaus sowie 3 Jahre Ehrverlust.

Die während des Krieges zu Gemüsegärten und Ackerland umwandelte große Schillerwiese vor dem Hainberg wird jetzt wieder in ihren alten Stand als Spielwiese zurückversetzt.

18. Januar 1950

Heute hielt der Landes-Nachforschungsdienst, der sich die Nachforschung nach vermißten Kriegsgefangenen zur Aufgabe gemacht hat, hier eine Tagung ab.

19. Januar 1950

Bei einer von ehemaligen Angehörigen und Freunden der Königsberger Universität in der Aula der Georgia Augusta veranstalteten Feierstunde aus Anlaß des 75. Geburtstages des einstigen Königsberger Universitäts-Kurators, Dr. phil. h.c. Friedrich Hoffmann, verkündete der Rektor, Professor Dr. Raiser, die Ernennung Dr. Hoffmanns zum Ehrenbürger der Universität Göttingen.

20. Januar 1950

Die Hauptversammlung des Verkehrsverbandes Niedersachsen-Kassel fand in Göttingen statt.

21. Januar 1950

In einer von der Sozialistischen Reichspartei im "Stadtpark" anberaumten Versammlung sollte der frühere Generalmajor Remer sprechen, der bei der Niederwerfung des Aufstandes gegen Hitler am 20. Juli 1944 eine wesentliche Rolle gespielt hatte. Da an anderen Orten Niedersachsens Remer-Versammlungen zu Tumulten geführt hatten, wurde die hiesige verboten. Es bildeten sich unter Führung einer Studentengruppe Demonstrationszüge, die in die Lange Geismar-Straße und zum Brauweg zogen, wo vor den Wohnungen als Remer-Anhänger bekannter Studenten das Heraustreten Remers in Sprechchören gefordert wurde. Der Vorsitzende des Allgemeinen Studenten-Ausschusses forderte im Auftrag der Polizei die Demonstranten auf, auseinanderzugehen. Weitere Zwischenfälle ereigneten sich nicht.

22. Januar 1950

Im 69. Lebensjahr verstarb der Gründer und Inhaber des seit 1910 hier bestehenden großen Herren- und Knaben-Bekleidungsgeschäftes Dieckmann & Co., Georg Kentopf, eine in hiesigen Wirtschaftskreisen bekannte Persönlichkeit.

23. Januar 1950

Von heute ab ist eine neue Autobuslinie (Linie 5) mit stündlicher Wagenfolge auf der Strecke Beyerstraße-Theaterplatz-Marktplatz-Geismar Tor-Lagarde Platz-Geismar im Betrieb genommen worden.

Vom 23. bis 25. Januar war unsere Stadt Tagungsort der Gewerbelehrer in den Fachklassen der Kraftfahrzeughandwerker.

Gleichzeitig tagte am 23. und 24. Januar der Verband Deutscher Diplom-Landwirte hier.

27. Januar 1950

Im Stadttheater gab der berühmte Schauspieler und 82 jährige Nestor der deutschen Schauspielkunst, Albert Bassermann, mit seiner Gattin Else und eigenem Ensemble ein begeistert aufgenommenes Gastspiel (Henrik Ibsens "Gespenster").

29. Januar 1950

Das Theater hatte wiederum einen großen Tag. Vormittags fand eine Gedenkstunde für den 1946 verstorbenen Komponisten Heinrich Kaminski statt. Abends wurde dessen nachgelassenes Werk "Das Spiel von König Aphelius" uraufgeführt. Viele auswärtige Musikkritiker und Theaterfachleute waren anwesend.


1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Statistik


Impressum