Chronik für das Jahr 1947

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1. Oktober 1947

Die 1946 gegründete griechisch-orthodoxe Gemeinde, die sich hauptsächlich aus russischen Emigranten zusammensetzt, richtete den im Haus Theaterstraße 26 gelegenen Teil des ehemaligen Kaffeehauses "Vaterland" als Kirchenraum ein. Anfänglich hatte die Gemeinde ihre Gottesdienste in der St. Jacobikirche abgehalten, dann in deren Gemeindesaal, später in den Häusern Bürgerstraße 56 und 64.

4. Oktober 1947

Im Alter von 89 Jahren starb der große Physiker, der Entdecker der Quantentheorie, Geheimrat Professor Dr. Max Planck, der seit Kriegsende in Göttingen lebte. Die Trauerfeier fand in der St. Albanikirche statt.

6. Oktober 1947

Seit 1933 feierte das Göttinger Handwerk erstmalig wieder den seit dem Mittelalter belegbaren Tag der Gildewahl in althergebrachter Weise: früh Gottesdienst in St.-Johannis mit der sogenannten "Regimentspredigt", mittags Empfang der neugewählten Obermeister durch den Oberbürgermeister in der Rathaushalle. Bei dem zwischen beiden Veranstaltungen stattgehabten Festakt im Theater sprach der Präsident des Handwerkskammertages in der britischen Zone, Töpfermeister Uhlemeyer-Hannover, ein gebürtiger Göttinger. Die Obermeister gehen jetzt wieder aus freier Wahl der Innungen hervor, nicht mehr (wie zur Zeit des Nationalsozialismus) durch Ernennung. Abends feierten die einzelnen Innungen für sich.

10. Oktober 1947

Das Staatliche Gymnasium beging heute die Feier seiner Benennung als "Max Planck-Gymnasium", die der Niedersächsische Kultusminister unter dem 4. Oktober 1947, dem Todestag Plancks, zu Ehren des großen Gelehrten verfügt hatte.

12. Oktober 1947

75 Jahre besteht heute die Buchhandlung Peppmüller in der Barfüßerstraße.

18. Oktober 1947

Fast gleichzeitig mit München und Köln brachte das Theater der Stadt Göttingen die deutsche Erstaufführung des Schauspiels "Mord im Dom" des großen zeitgenössischen englischen Dichters T. S. Eliot in der Verdeutschung von Rudolf Alexander Schröder heraus, die in ganz Deutschland beachtet worden ist.

19. Oktober 1947

Aus Anlaß der gestrigen deutschen Erstaufführung veranstaltete das Theater eine Feierstunde für T. S. Eliot.

26. Oktober 1947

Landesbischof D. Dr. Lilje führte den zum zweiten Geistlichen an der St. Albanikirche gewählten Pastor Hans Dannenbaum (bisher in Berlin) in sein Amt ein.

27. Oktober 1947

Zur Ersparung von elektrischer Energie richtete das Elektrizitätswerk Sperrstunden für Licht- und Kraftstrom ein. Da die dafür aufgestellten Zeiten vielfach nicht eingehalten wurden, lagen ganze Teile der Stadt abends meist im Dunkeln, oft stundenlang.

30. Oktober 1947

Dr. Philipp Schoppe, langjähriger Vorsitzender des Göttinger Ärztevereins und sehr geschätzter Arzt, starb im Alter von 75 Jahren.

31. Oktober 1947

An Stelle des an die Universität Marburg versetzten Professors Dr. Düker übernahm der Leiter der Göttinger Druckerei und Verlagsanstalt Franz Arnholdt das Amt des Oberbürgermeisters der Stadt Göttingen.


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