Chronik für das Jahr 1945

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1. Juni 1945

Durch Umgruppierung der Besatzungszonen ist Göttingen aus amerikanischer in britische Verwaltung übergegangen. Der Truppenwechsel fand heute statt.

6. Juni 1945

Die Ausgangsbeschränkung wurde auf 22.30 bis 5 Uhr, vom 15. Juni ab auf 22.45 bis 5 Uhr festgesetzt.

Der Passierschein-Zwang ist für den Bereich des Landkreises aufgehoben worden. Die Freigrenze wurde auf 30 Kilometer erweitert.

Anfang Juni errichtete die britische Besatzungsmacht die Dienststelle eines Town-Majors (Stadtkommandanten).

12. Juni 1945

Nachdem Eisenbahn-Personenverkehr seit dem Einmarsch der alliierten Truppen völlig eingestellt gewesen war, ist er heute einigen Personenzügen wiederaufgenommen worden.

16. Juni 1945

Der Betrieb des Postscheckamtes Hannover setzte wieder ein. Beim Postamt Göttingen ist vorläufig der Postscheckverkehr nur erst mit diesem Scheckamt möglich.

Das Reichsbahn-Zentralamt wurde von Berlin nach Göttingen verlegt, wo es auf dem früheren Flugplatz untergebracht ist. Damit ist die Stadt Sitz einer bedeutenden Zentral-Behörde geworden.

Der Post-Autobusverkehr ist wieder eingerichtet. Vorerst wurden die Linien Göttingen-Bischhausen, Göttingen-Ebergötzen sowie Göttingen-Landolfshausen wieder befahren, die hauptsächlich dem Arbeiterverkehr dienen.

21. Juni 1945

Die Militär-Regierung beschlagnahmte das Auditorium in der Weender Straße und das Seminargebäude am Nikolausberger Weg für das neu zu errichtende britische College of Rhine army. Die Universität geriet dadurch in große Raumschwierigkeiten, zumal für die vielen Seminare, die jetzt anderweitig untergebracht werden mußten. Die Vorlesungen der meistbetroffenen theologischen, juristischen und philosophischen Fakultät fanden daher vielfach in Hörsälen der Kliniken wie der mathematisch-naturwissenschaftlichen Institute statt.

28. Juni 1945

Professor Dr. Gustav Angenheister, langjähriger Direktor des Geophysikalischen Institutes der Universität, verstarb im Alter von 68 Jahren.

Ende Juni wurden die hiesigen Schulen, wie in den Vorjahren, wieder zum Sammeln von Heilkräutern eingesetzt.


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